1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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zu seyn scheint. An ihrem Kopfe sitzen bald zwei, bald
vier, bald sechs und noch mehr Augen, aber ohne
Augenlieder. So hat z. 13. die Spinne gemeiniglich acht
Abgen. Das Maulaer Insekten ist nicht bei allen gleich;
denn viele müssen ihre Nahrung mit dem Rüssel suchen,
der bald spitzig, bald stumpf ist. Eben so weichen sie
rücksichtlich der Flügel von einander ab; denn bei einigen
findet man nur zwei, bei anderen wiederum vier Flügel.
Die Zahl der Füsse ist wenigstens sechs; es giebt aber
auch Insekten, bei welchen man acht, zehn, zwölf, ja
mehr als hundert Füsse wahrnimmt. Freilich bekommen
sie diese Füsse nicht sogleich, wenn sie in’s Leben treten,
weil mit ihnen eine merkwürdige Verwandlung vorgeht,
ehe sie sich Vollkommen ausbilden. Denn die Insekten
legen Eier; daraus entstehen ungeflügelte Würmcfien, die
man Landen nennt. In diesem Zustande streifen sie
drei bis viermal ihre Haut ab und wenn sie ausgewachsen
sind, so spinnen sie sich ein und fertigen sich einen
harten Ueberzug’, wo sie so lange ohne Nahrung- leben,
bis ihr Körper völlig ausgebildet ist. Solche eingesponnene
Insekten heissen Puppen. Nach erlangter Ausbildung- ,
durchbrechen sie ihre Hülle und fliegen als vollkommene
Insekten davon. So ist es der Fall bei den Schmetter-
lingen, Fliegen, Wespen, Bienen u. s. w. Die Maden im
Käse sind nichts anderes als Larven, woraus sich sodann
die Fliegeiv bilden. Avie sehr sich die Insekten vermehren,
das kann man» daraus sehen, dass die Bienenkönigin mehr
als 8000, und die Schmeissfliege mehr als ‘20000 Eier
legt. Gewisse Insekten wohnen nur im Wasser, wie der
Krebs; die meisten auf dem trockenen Lande. Einige
Larven halten sich unter der Erde auf; hielier gehört
der Engerling, aus welchem später der Maikäfer hervor-
geht. Dass das Lebensalter der Kerbthiere sehr mannich-
faltig sey, dafür spricht die tägliche Erfahrung; denn die
meisten leben nur ein Jahr, einige kürzere Zeit und die
Eintagfliege nur einen einzigen Tag. Der gemeine Mann
pflegt gewöhnlich diese Thiergattnng Ungeziefer zu nennen,
welchen verächtlichen Namen er ihr wegen des vielfachen
Schadens gegeben hat, den sie stiftet. Allerdings ver-
wüstet die Raupe in den Gärten sehr viel und van dem