1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Zu bx’m Nadelholz- rechnet man die Tanne, die Fichte, die
Kiefer, den Wachholderbaum, de» Lerchendaum, die im
Winter ihre Nadeln behalten, mir Ausnahme des Lerchen-
baumes, und uns, eben so, wie das Laubholz, theils als
Brennholz, theils als Bauholz, theils als Nutzholz die
m'annichfachsten Vertheile gewahren. In den Ländern, wo
es sehr warm ist, laßt Gott Baume andrer Art wachsen,
deren Rinde, Blätter, Blüten und Früchte zu uns gebracht
werden. Der Kork, womit wir rmsre Bierflaschen ver-
schließen, kommt von der Rinde des Korkbaumes in Ame-
rika ; die Citronen, Pomeranzen, Apfelsinen
Feigen und Oliven, aus welchen letzteren das Baum-
öl gepreßt wird, gedeihen im warmen Italien; den Kaffee,
die Muskatnuß, den Zimmet, die Gewürznel-
ken, die Nelke beziehen wir aus dem südlichen Asien.
Wie groß ist der Nutzen der Bäume! Von ihnen erhalten
wir unsre warme Stube, unsre Wohnung, unsre Hausgc-
rathe, unser Obst zur Sättigung und Erquickung, unsre
Gewürze zur Speise und tausend andere Vortheile.
Die Sträucher unterscheiden sich von den Bäumen
dadurch, daß sie mehre Röhren aus der Wurzel treiben.
Viele derselben sind mit Dornen bewachsen, z. B. der
Schwarzdorn, der Kreuzdorn, die Hagebutte, der Rosen-
strauch in unsern Garten. Daß uns die Sträucher bald
mit ihren Blumen, bald mit ihren Früchten erfreuen, ist
eine sehr bekannte Sache. Welch eine Menge von Rosen
giebt es nicht, die wir theils wegen der herrlichen Farben,
theils wegen des balsamischen Duftes, den sie verbreiten,
sorgsam pflegen! Eben so ziert der weiße und blaue türk i-
sche Hollunder, der Jasmin, der Schneebällen
unsre Gartenanlagen. Der gemeine Hollunder oder
Flieder wird vielfach benutzt; seine weißen Blüten sam-
meln wir, um Fliederthee daraus zu kochen; seine schwar-
zen Beeren kochen wir zu einem Muß, den wir als ein
Schweißtreibendes Mittel genießen und bei Erkältungen,
bei Schnupfen einnehmen; eben so bereiten wir aus den
Beeren eine wohlschmeckende Suppe. Der Pfeffer-
strauch, der im südlichen Asien und in Amerika häufig
wächst, liefert uns den Pfeffer, ein sehr wohlthätiges Ge-
würz. Von dem K a p e r n st r a u ch e, den man in Italien