1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Fabriken und Manufakturen, welche Produkte und Kunst-
sachen, welche treffliche Anstalten es habe, das werden wir
hören, wenn wir uns mit den einzelnen Kreisen genauer
bekannt machen werden.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 1,358,000,
welche deutsch sprechen, mit Ausnahme der 30,000 Wen-
den, welche vorzüglich in der Oberlausitz sich aufhalten
und die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sach-
sen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sach-
sen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der
Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katho-
liken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der
Griechen und Jude n.
Ueber das fleißige und biedere Sachsenvol? regiert mit
Weisheit und Gerechtigkeit der König Anton Clemens
Theodor seit dem 5. Mai 1827 , als an welchem Tage
sein erlauchter Bruder, der unvergeßliche Friedrich Au-
gust, zur größten Trauer seiner Unterthanen mit Tode ab-
tzing. .
1) Die Oberlau sitz
grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an
Böhmen und an den Meißner Kreis, nördlich an Preußen.
Sie kam 1835 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser
von Oesterreich, die großen Kriegskosten nicht bezahlen konn-
te, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I.y als
sein Bundesgenosse, ihm berechnete. — Jm südlichen
Theile erhebt sich, das Lausitzer Gebirge, wovon die
Lausche, oder der Spitzberg und der Oy bin in der
Gegend von Zittau die höchsten sind. Man bricht hier den
Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr, den
Eisenstein; auch findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse
sind: die Neiße, welche in die Oder geht; die Spree,
die schwarze Elster und Pulsnitz strömen der Elbe
zu. -Natürlich wachst in den Gebirggegenden das Getraide
und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Ge-
traide aus Böhmen, Preußen und aus dem Meißner Kreise
beziehen. Reicher an Getraide ist der nördliche, flächere
Theil des Landes. Uebrigens giebt die Lausitz viel Flachs,