1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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sen, besteht aus 3 Theilen, nämlich aus Altstadt, Neu-
Stadt und Friedrichstadt. Altstadt wird von Neustadt
Ujrfyli£r/T.ikurch die Elbe getrennt, worüber eine der schönsten
Brücken führt. Im Ganzen zahlt man gegen 60000 Ein-
wohner. Das Schloss, das der König nebst den Gliedern
seines Hauses bewohnt, ist von grossem Umfange und
hat herrliche Säle und Zimmer. Zu den vorzüglichsten
Kirchen gehört die katholische Kirche, die Frauenkirche
und die Kreuzkirche. Dresden ist reich an seltenen Schätzen,
Das grüne Gewölbe enthält in 8 Zimmern die kost-
barsten Arbeiten in Gold, Silber, Krystall und Elfenbein;
auch bewundert man hier seltene Perlen und Edelsteine.
Im Ivaturalien-Cabinet zeigt man treffliche Sainin-
j langen aus allen Reichen der Natur. In der Rüstkam-
tcjttt Iner bildet man 20000 Stück alte Waisen, viele Rüstim-
gen nebst anderem Kriegsgeräthe. Die Bilde rgallerie
Ll-jri schliesst 2000 kostbare Gemälde in sich. In der könig-
lichen Bibliothek zählt man über 200000 Bücher
und 2000ö Landkarten. Dass es in einer so volkreichen
Stadt an nützlichen Anstalten nicht fehle , kann man sich
leicht denken. Unter der grossen Anzahl Schulen _giebt
es viele Freischulen , wo arme Kinder unentgeltlich unter-
richtet werden. Die Nähe der Elbe befördert den Han-
del, und die schöne Gegend veranlasst viele Fremde,
sich längere Zeit daselbst aufzuhalten. Seit einiger Zeit
befindet sich in Dresden eine Zuckerraffinerie, wel-
che die einzige im ganzen Lande ist.' Der Zucker ist
das Mark des Zuckerrohres. Ostindien, Asien, Westin-
dien, Amerika bauen das besste Zuckerrohr, das nach
v- einer Reife von 18 Monaten in einer Mühle von Walzen
zerquetscht wird. Man kocht nun den ausgepressten
Saft in kupfernen Kesseln, bis er fest wird, packt ihn
in hölzerne Fässer und verkauft ihn als rohen Zucker.
In diesem rohen Zucker sind noch viele Unreinigkeiten,
so dass er in der Zuckersiederei oder Zuckerraffiuerie ge-
läutert werden muss. Diess geschieht durch mehrmaliges
Sieden in kupfernen Plannen. Nach der gehörigen Läu-
terung bringt man den weichen Zucker in kegelförmige,
thönerne Gefässe, die an der Spitze eine Dehnung haben,
* so 4jass der Syrup in die darunter stehenden Gefässe ab-
,v>.