Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der sächsische Kinderfreund - S. 212

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
212 ¿l’i genden Klümpchen die beliebige Fdrin. Ist dass Gefäss fertig, so kommt es in einen Kühlofeu, damit es nicht durch die plötzliche Kalte zerspringe. Meissen an der Elbe, liegt ln einer herrlichen Gegepd. Die Stadt selbst wurde von dem Kaiser Hein- rich I. 922 angelegt, damit er die räuberischen Sorben- wenden im Zaume halten köppe, die öfters in sein Land einfielen. Es giebt hier manches Merkwürdige. Meissen hat eine fast 1000 Jahre alte Domkirche, in welcher Friedrich der Streitbare begrabe« liegt, der so tapfer gegen die Hussiten kämpfte. Meissen hat ferner eine Fürstenschule, die der Churfürst Moritz im löten Jahrhunderte gründete, wo 120 Schüler auf die Universität vorbereitet werden. 1 In Meissen findet man seit 1710 eine Porzellanfabrik, die einzige in unserm Lande. Das Meissener Porzellan ist weit und breit berühmt. Ein gewisser Böttcher, der unter August dem Starken lebte, war der Erfinder desselben. Die Masse selbst be- steht aus der weissen Porzellanerde, die mau bei Aue im Erzgebirge grabt, aus Kiesel, Ouarz und Gips. Aach sorgfältiger Mischung formt man daraus Teller, Schüsseln, Tassen, Pfeifenköpfe, Kannen und andere Gerälhe, die bald weiss sind, bald vergoldet, bald mit den schönsten Gemälden verziert werden. Man fertigt hier Teller, die 50 Thaler und noch darüber kosten. Damit das Porzellan recht fest werde, so wird es zwei, ja zuweilen auch drei Mal gebrannt. An der Porzellanfabrik beschäftigen sich täglich 600 Arbeiter. Von der Stadt Meissen hat auch der Meissener Wein seinen Kamen, der. auf den herr- lichen Elbbergen, die sich v#n Meissen in einer Strecke von 8 Stunden, bis nach Pillnitz ziehen , wächst. Man erbaut in guten Jairren viele tausend Eimer, theils rothen, theils weissen Wein. Auch ist die Meissener Pflege durch ihr treffliches Obst, berülimt. In der Gegend von dem Städtchen Lommatzsch wächst das meisste und schönste Getraide, so dass es hier sehr wohlhabende Bauern gibt, die schon Melanchthon, Luther's Zeitgenosse, die Sammetbauern nannte, weil sie sich in Sammet kleideten. In Lommatzsch wird daher viel Handel mit Getraide und Flachs getrieben. Auch
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer