1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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liefert die Gegend schönes Obst. Fast Oben so frucht-
bar ist der Strich hei Oschätz, wo es gute Tuchfabri-
ken gibt. In der Nähe findet man Wetzsteine. Nicht
weit davon erhebt sich der Kaimberg, auf dem man
eine um so weitere Aussicht geniesst, je mehr er in einer
grossen Fläche liegt. - ~ rch <
Das Dorf Kesselsdorf, zwei Stunden von Dresden,
erinnert uns an die Schlacht, welche die Sachsen den 15.
December 1745 gegen die Preussen verloren. Der preu-
sische König, Friedrich der Grosse, stritt nämlich mit
Oesterreich um den Besitz von Schlesien , und der Chur-
fürst von Sachsen hatte sich mit dem Kaiser von Oester-
reich verbunden. Nach der verlorenen Schlacht zogen die
Feinde siegreich in Dresden ein, wo es den 25. Decem-
der zu einem Frieden kam, in welchem Friedlich dem
Grossen das verlangte Schlesien abgetreten Werden musste.
3) D e r Erzgebirgische Kreis
grenzt östlich an den Meißener Kreis und an Böhmen, nörd-
lich an den Leipziger und Meißener Kreis, südlich an Böh-
men und westlich an den Voigtlandischen Kreis, ün Alten-
burg und Weimar. Dieser Kreis hat seinen Namen von
dem Erzgebirge, das Sachsen von Böhmen trennt und im-
mer höher und rauher wird, je mehr es sich nach Böhmen
hinzieht. Erzgebirge heißt es, weil man viele Erze daselbst
findet, z. B. Silber, Zinn, Blei, Kupfer, Eisen. Die
höchsten Bergspitzen sind der Ficht ekb erg bei Oberwiescn-
that,' der Auersberg bei Eibcnstock, der Pöhlberg
bei Annaberg. Hier entsprungen die meisten Flüsse unseres
Vaterlandes, z. B. die beiden Mulden, die Zschopau,
die Weisseritz, die Muglitz, die Flöhe, das Schwarz-
wasser. In dem hohen Gebirge an der böhmischen Grenze
ist es so rauh, daß das • Getraide nur spärlich gedeiht,
und das fehlende Korn aus Böhmen und auö dem Meiß-
ner und Leipziger Kreise, dahin geschafft werden must. Holz
wachst in Menge. Der'fleiß der Einwohner ist sehr groß;
denn der Bergbau, das Spitzenklöppeln, die Fertigung der
hölzernen Spiclwaaren und anderer hölzernen Geräthe, die
Baumwollcnweberei, das Arbeitey in den großen Waldun-
gen , die Eisenhammer, beschäftigen eine große Anzahl