Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der sächsische Kinderfreund - S. 215

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Frauenstein liegt sehr hoch und gewährt daher eine weite Aussicht. In der Umgegend wird sehr viel Flachs erbaut; daher spinnt man hier viel Garn; auch wird in 20 Mühlen das nützliche Leinöl geschlagen. Weil die schönen Wiesen treffliches Futter für das Rindvieh geben, so ge- hört die hiesige Butter zu der beßten, und es wird viel davon in' den Meißener Kreis und noch weiter geschafft. Die Waldungen liefern eine Menge Holz, U um es auf der Weifferitz fortzusiößen. Auch arbeitet man verschiedene Holz- waaren, z. B. Schlitten, Wagen, Körbe, und an Kohlen- brennern fehlt cs auch nicht. Der kleine Ort Seifen ist wegen seiner hölzernen Spielsachen berühmt; Trommeln, Flinten, Sabel, Soldaten, Pfeifen, Thiere, Nadelbüchsen, Schachteln und wie das Spielzeug benannt werden mag, kommen größtentheils aus Seifen, wo 400 Menschen sich damit beschäftigen, und wo selbst die Kinder malen, schnitzeln und leimen helfen. Mehre Schiffsladungen solcher Seifener Waaren gehen bis nach Amerika. In Olbernhau gibt es eine Gewehrfabrik, wo Kugelbüchsen, Flinten und Pistolen gefertigt werden. Auch findet man hier eine Spiegelfabrik. Der Stoff des Spie- gelglases besteht in Kiesel, Pottasche, Salpeter und Arse- nik. Ist die Glasmaffe geschmolzen, so gießt man sie auf eine ebene Tafel von Kupferblech, an deren Kanten sich Leisten von Messing befinden. Sodann rollt man eine metallene Walze darüber hinweg, um den Guß zu ebenen, und schiebt die gegossene Tafel in den Kühlofen, damit sie allmalig abkühle. Die Schönheit des Spiegelglases besteht darin, daß sich keine Blasen darin vorfinden. Sind daher Blasen in der großen Tafel, so zerschneidet man sie, um kleine Spiegel daraus zu fertigen. Auf das Abkühlen folgt das Schleifen, welches geschieht, indem man zwischen zwei Spiegeltafeln feuchten Sand legt und die obere Tafel auf der unteren, welche befestigt seyn muß, hin und her bewegt. Dadurch wird das Glas völlig eben, aber freilich auch matt und blind. Um es zu polircn, streicht man angefeuchte- ten Trippel auf die Spiegeltafel und reibt ^mittelst eines Bretes, das mit Filz überzogen ist, so lange, bis das Glas die gehörige Politur hat. Auf die Rückseite legt man da-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer