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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 78

1864 - Breslau : Leuckart
78 Geschichte. Sturm gewagt, doch von den Belagerten muthig zurückgeschlagen. Den folgenden Tag wurde der Angriff wiederholt. „Gott will es!" ertönte das Kriegsgeschrei, und Gottfriev war der erste, der von seinem Thurme herab auf die Mauer sprang.^Jhm folgten die Andern, öffneten die Thore, und nun entstand ein gräuliches Morden in den Straßen der Stadt. Ueber 10,000 Sarazenen flüchteten sich in einen Tempel und baten um Gnade; allein man gab sie ihnen nicht, sie mußten sterben. Von dem Tempel eilte man zur Synagoge, wo sich die Juden versammelt hatten; diese wurden mit Weib und Kind lebendig in derselben verbrannt. Dann vertheilten sich die Kreuzfahrer in kleinere Haufen. Kein Haus blieb verschont; man marterte die unglück- lichen Einwohner zu Tode, selbst Greise und Säuglinge. So vergaßen die Sieger in ihrer Wuth, daß sie Christen waren und Barmherzigkeit gegen Unschuldige üben sollten. Endlich, als nichts mehr zu morden übrig blieb, zogen die Krieger in feierlicher Prozession nach der Auferstehungskirche, warfen sich hier, mit inbrünstiger Andacht betend, nieder auf der heiligen Grabesstätte und feierten dann ein allgemeines Dankfest mit Lobgesängen. Gottfried ward einstimmig zum Könige von Jerusalem erwählt; er aber lehnte bescheiden diese Würde ab. Er wollte nur Beschützer des heiligen Grabes heißen, und dort keine goldene Krone tragen, wo einst der Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Leider starb dieser treffliche Held schon das Jahr darauf, 1100, und überließ die von den Türken unaufhörlich beunruhigte Herrschaft seinem Bruder Balduin. J¿;. Die Hohenstaufen. Die späteren Kreumge. Nach dem Tode Heinrichs Vi. wurde der Herzog Lothar von Sachsen zum Könige gewählt, dann Konrad von Hohen- staufen, der als Konrad Iii. mit vielem Glück regierte. Zu seiner Zeit lebte der tapfere Markgraf von Brandenburg, Albrecht der Bär, der auch einige Zeit Herzog von Sachsen war, das aber Heinrich der Löwe erhielt. Nicht volle 50 Jahre waren seit der Gründung des König- reiches Jerusalem vergangen, da erscholl die Schreckenskünde durch ganz Europa: Edessa, die Vormauer der Stadt Jerusalem, sei von den Sarazenen genommen und zerstört, wobei 46,000 Christen erschlagen worden. In dieser Noth trat ein zweiter Peter auf, Bernhard v. Clainvaux (Klährwoh). Er lebte in der größten Zurückgezogenheit in seinem Kloster und traf darin so vortreffliche Einrichtungen, daß dieselben von vielen Klöstern
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