1864 -
Breslau
: Leuckart
- Autor: Rendschmidt, Felix
- Hrsg.: Kühn, Franz
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Landschule, Katholische Stadtschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Insel Rügen.
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-wird von Westphälingern bewohnt, die schon vor 600 Jahren
eingewandert sind, aber dennoch ihre eigenthümlichen Sitten
und ihre Tracht bewahrt haben. — Wenn du auf der Insel
umherwanderst, so führt dich der Weg über Berg und Thal,
Feld und Wald, Haideland und Dünenland, Sumpfland und
Felsland. Willst du die ganze Insel wie eine Landkarte vor
dir sehen, so musst du entweder auf das schöne Jagdschloss
des Fürsten von Eutbus steigen, oder auf den Rugard, den
höchsten Berg der Insel bei der Stadt Bergen. Von hier aus
erblickst du gegen Norden den Leuchtthurm, der oben rund-
herum zolldicke Glasscheiben hat, hinter welchen in schön
polirten Hohlspiegeln von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
viele Lampen ihr Licht in die See hineinsenden, damit die
Sehrte in dunkler Nacht nicht gegen das Vorgebirge anfahren
und scheitern. Weiter rechts vom Thurme erhebt sich ein
grüner Waldrücken, der unter seinen herrlichen Buchen und
Rüstern einen See birgt. Um den See zieht sich an einer
Seite ein hoher, mit Bäumen besetzter Wall, hier ist der
Herthasee und die Herthaburg, wo die alten Rügener die Göttin
Hertha verehrten. Die Sklaven, welche die Göttin in ihrem
mit weissen Kühen bespannten Wagen umhergefahren hatten,
wurden in den dunklen Fluthen des Sees versenkt. Nicht weit
Die Stubbenkammer.
davon ist ein steiler 500' hoher Kreideabhang, der gegen den
See hart abfällt, die Stnbbenkammer. Eine steile Schlucht, in