1864 -
Breslau
: Leuckart
- Autor: Rendschmidt, Felix
- Hrsg.: Kühn, Franz
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Landschule, Katholische Stadtschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Geographie.
ihre starken und hohen Mauern einnehmen, beträgt eine halbe
Meile. Auf unebenem, staubigem, meist ungepflastertem Boden
laufen die engen, krummen Straßen bergan und bergab. Die
Häuser sind von Stein, mit flachen Dächern, ohne Fenster nach
vorn. Unter den christlichen Gebäuden ist das bedeutendste das
Franziskaner-Kloster mit einer schönen Kirche und vielen Woh-
nungen für Pilger. Nicht weit davon steht die berühmte Kirche
zum heiligen Grabe, die eigentlich aus drei an einander stoßenden
Kirchen besteht. Im Mittelpunkte der ersten ist das heilige Grab,
ein kleines, mit Marmor bekleidetes Gemach, das von immer
brennenden Lampen erleuchtet wird und wo die Gläubigen ihr
Gebet verrichten. An der Stelle des alten jüdischen Tempels
steht jetzt eine muhamedanische Moschee, deren Anblick vom Oel-
berge großartig ist; weder Christ noch Jude darf ihre Schwelle
überschreiten. Die Einwohnerzahl von Jerusalem beläuft sich auf
20,000; als Hauptstadt des jüdischen Reichs hatte sie eine Bevöl-
kerung von 200,000 Menschen. — In Palästina, so wie über-
haupt in Syrien richten Erdbeben oft großes Unheil an. So ist
vor mehreren Jahren Aleppo theilweis, und Tiberias fast
gänzlich zerstört worden. iflhrfuj ■/—X - fü
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Es ist eine große, vom atlantischen, indischen und mittel-
ländischen Meere begrenzte Halbinsel, die auf einer Strecke von
15 Meilen durch die Erdenge Suez mit Asien zusammenhängt.
Das Innere dieses Erdtheils ist uns noch fremd. Die Gebirge
sind: der Atlas, das Mondgebirge, die Alpen von Abys-
sinien, das Lüpatagebirge, das Schneegebirge. Zu
deu Hauptflüssen zählt man: den Nil,Senegal,Gambia,
Zaire, Zambezes und den Niger. Mittelafrika soll einige
große Seen besitzen; am Ostrande kennt man den See Moravi.
Eine ungeheure Wüste, Sahara, dehnt sich in Nordafrika vom
atlantischen Weltmeere bis zum Nil aus. Jeder Strich Afrikas,
die Südspitze und Berghöhen abgerechnet, ist heißer als Europa.
Der größte Theil liegt zwischen den Wendekreisen und leidet um
so mehr durch Sonnengluth, da der Wassermangel auch Mangel
an Kühlung zur Folge hat. Natürlich muß die Hitze in bewässer-
ten Thälern und Tiefländern auch den Pflanzenwuchs fördern, der
sich in höchster Ueppigkeit zeigt. Palmenarten, Gummibäume,
Farbehölzer, Ebenholz, Pfeffer und andere Gewürzpflanzen gibt es
in Menge; der Butterbaum liefert dem Neger ein wohlschmeckendes
Fett, und die Kokospalme Milch und Wein, während im Norden
die Dattel den arabischen Mauren nähren hilft. Ein besonderer
Beweis von der Treibkraft der Natur ist der Boabab in Sene-