1869 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Haesters, Albert, Bender, Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte,
während in anderen Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller
Art verfertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen
Gemeinden ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach den-
jenigen Orten hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht
„ selbst ziehen oder verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und
so wird mit den Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben.
Für Geld können die Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse:
ihre Speisen und Getränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und
die Materialien zum Bau ihrer Häuser, ihre Brennmaterialien
u. s. w. auch aus weiter Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten,
wodurch die Menschen sich das nöthige Geld erwerben, um sich
dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt man die Erwerbsquellen
der Menschen.
trennt einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt! — Wer
kann einen Ort nennen, der von uns westlich liegt? — Nördlich? — Öst-
lich! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten?
— In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher
Himmelsrichtung gehe ich von unserm Wohnorte nach ...? — Welche
Produkte werden in unserer Gemeinde so reichlich gewonnen, dass sie nach
andern Orten hin verkauft werden? — Welche von diesen Produkten sind
Naturprodukte? — Welche Kunstprodukte? — Wie heissen die Arbeiten,
wodurch diese Produkte gewonnen werden? — Wie heissen also die vorzüg-
lichsten Erwerbsquellen unserer Gemeinde? —
Zeichnet jetzt unsern Wohnort und die Nachbarorte desselben mit
Punkten und die dahin führenden Wege und Landstrassen mit Linien
auf die Schiefertafeln! — Wir wollen aber unsere Zeichnung so einrichten,
dass Orte, nach welchen hin wir eine Stunde gehen müssen, immer nur so weit
von einander gezeichnet werden, wie die Länge des zweiten Gliedes an eurem
Mittelfinger beträgt (Zoll). Diese Länge soll aber immer eine Stunde Weges
bedeuten („verjüngter Massstab“).
Schreibet auf, wie die Nachbarorte von unserm Wohnorte liegen und nach
welcher Himmelsgegend die Wege dahin führen! —
3. Die Kreise.
Wenn wir auf der Landstraße immer weiter gehen, so kommen
wir durch viele Dörfer und Städte; denn hinter unseren Nachbarge-
meinden fangen wieder andere Gemeinden an, und wo diese aufhören,
wieder andere und so weiter fort. Von jedem Dorfe und von jeder
Stadt gehen wieder Wege oder Landstraßen nach anderen Orten, und
da ist immer noch kein Ende. Außer unserer Gemeinde und außer
unserer Nachbargemeinde giebt es also noch sehr viele andere Gemein-
den. Mehrere Gemeinden aber bilden zusammen wieder einen größeren
Verein, welcher ein Kreis genannt wird. Wie der Gemeinderath
und der Bürgermeister für das Wohl der Gemeinde zu sorgen
haben, so sind auch in einem Kreise mehrere Personen dazu bestimmt,
die Angelegenheiten des Kreises zu besorgen. So wie aber an der
Spitze der Gemeindeverwaltung der Bürgermeister als höch-
ster Beamte der Gemeinde steht, so steht an der Spitze der Kreis-