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1. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 203

1869 - Essen : Bädeker
201 oder in den dichten Wäldern umherschweben und durch ihre Mannig- faltigkeit und Größe die Bewunderung der Naturfreunde erregen. Als die Europäer diesen Erdtheil entdeckten, wurde derselbe von Menschen bewohnt, die alle dieselbe Körperbildung hatten und im Allgemeinen von rother Kupferfarbe waren. Ein großer Theil dieser Ureinwohner (Indianer genannt), bestand aus wilden Völker- schaften, während ein anderer einen gewissen Culturzustand besaß und in Staaten lebte, von denen Mexiko und Peru die bedeutend- sten waren. Zu den ersten spanischen Niederlassungen kamen im Laufe der Zeit aus den westlichen Küstenländern Europa's noch viele andere Colonien. In diesen Colonien haben die Europäer ordentlichen Feldbau, Plantagen, angelegt, in welchen sie vorzüglich Baumwolle, Zucker, Kaffee, Indigo, Cacao und Tabak ziehen, wovon die wilden Jndianerstämme wenig oder gar nichts verstanden. Die Europäer vermehren sich in Amerika jährlich um Tausende; denn aus den meisten Ländern — auch aus Deutschland — wandern bei zunehmender Nahrungslosigkeit in der Heimath jährlich so viele aus, daß die Auswanderungs-Angelegenheit nun die allgemeine Auf- merksamkeit auf sich gezogen hat und von Jahr zu Jahr mit mehr Ordnung betrieben wird. Die Europäer bilden in Amerika eigene, selbstständige Staaten. Die wichtigsten derselben sind die Vereinigten Staaten, worin mehrere Millionen ausgewanderte Europäer wohnen und volkreiche Städte sich finden, wie Boston, Neu-Pork, Phila- delphia, Baltimore, Cincinnati u. s. w. Auch haben die Europäer sich in den Besitz aller bedeutenden Inseln Westindiens gesetzt und dort große Plantagen von Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo, Tabak u. s. w. angelegt. Diese Waaren werden aus den Colonien in großer Menge ausgeführt und heißen daher bei uns Colonial- waaren. Dagegen versorgt Europa die dortigen Gegenden mit Fabrikwaaren aller Art, mit Wein u. s. w., wodurch ein sehr leb- hafter Seehandel zwischen Amerika und Europa unterhalten wird. 16. Die Vereinigten Staaten. Südlich von Canada, vom atlantischen Ocean bis zum stillen Meere erstreckt sich bis zum Meerbusen von Mexiko das unermeßliche Gebiet der amerikanischen Freistaaten. Nach der Entdeckung Amerika's waren es vorzüglich die Engländer, die allmählich den östlichen Theil dieser Länder einnahmen und daher standen sie unter englischer Herrschaft. Aber am Ende des vorigen Jahrhunderts erkämpften sie in dem sogenannten amerikanischen Freiheitskriege ihre Unabhängigkeit vom Mutterlande und bilden nun (seit 1783) einen besonderen Staat unter dem Namen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ihre Macht und ihr Umfang ist seitdem beständig gewachsen. Immer weiter dehnten sie sich nach Westen aus. Kühne Abenteurer und Jäger wagten sich zuerst, keine Gefahr achtend und dem Wetter trotzend, in diese Wildnisse und waren zufrieden, wenn sie unter einer Hütte von grünen Zweigen Obdach und Schutz fanden. Ihren Spuren folgten nach und nach Anbauer, welche sich irgend ein Stück Waldung wählten und davon, als von ihrem Eigenthum, Besitz nahmen. Die dickstäm- migen Bäume des Waldes sielen unter der Axt der Ansiedler, die sich daraus
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