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1. Für die Oberklassen - S. 110

1857 - Leipzig : Wöller
110 *14. Nutzen der Pflanzen. *117. Die Pflanzen sind nicht bloß um ihrer selbst willen geschaf- fen, sondern sie sollen Glieder eines großen Ganzen fein, und sind, wie alles, nothwendig im großen Haushalte Gottes. Sie bewirken, daß die durch das Athmen der Thiere und Menschen und durch das Feuer veränderte und dadurch zum Athmen untaugliche Luft dazu wieder taug- lich wird, sie wirken auf die Feuchtigkeit der Luft und des Bodens; sie tragen viel zur Bildung von Quellen bei, vermindern den Lust-Wärme- grad, bilden fruchtbare Dungcrde oder Humus; sie zersprengen die Felsen, spenden den Thieren Aufenthaltsörter, Wohnungen und Nahrung, und dienen auch zur Befriedigung vielerlei Lebensbedürfnisse des Menschen, dem sie auch manche herzliche Freude bereiten. — Er benutzt ganze Pflanzen und Pflanzentheile, als: Wurzel, Stengel, Blätter, Blüthen, Früchte, Samen, Rinden, den Splint, den Bast, das Holz. Blumen- blätter, Stempel, Fruchtknoten, Knospen, Pflanzenfasern, das Pflanzen- mark;. er wendet die in den Pflanzen enthaltenen Stoffe, die Pflanzen- sauren (Zitronen). Pflanzensalze (Pottasche), die Stärke, den Zucker, den Kleber, die fetten und die flüchtigen Oele (Baumöl, Lavcndelöl), das i Gummi (Gummigutt, das Kautschuck oder Federharz), die Farbestoffe an. Er benutzt den Saft der Trauben, der Palmen. der Obstfrüchte, der Beeren zur Bereitung des Weins und Essigs und bereitet dieselben auch aus andern zucker- und stärkemehlhaltigen Pflanzenstoffcn durch Einwirkung der Wärme und der Gährung, und außerdem noch zur Bereitung geistiger Flüssigkeiten, als den zur Arznei und zur Erzeugung vieler Gewerbs- erzeugnissc so nützlichen Weingeist. Weinbranntwein, Rum, Arak. Die Pflanzen dienen zur Nahrung für Menschen und Vieh, zu ihrem Getränk, sie werden als Arzneimittel angewendet, sowie zur Kleidung, zur Wohnung, zu Geräthschaften und Werkzeugen, zum Brennen, Heizen, Kochen, Schmelzen, zum Lösen und Ueberftreichen. zum Leuchten, zum Färben, und Reinigen. Welche Mannichfaltigkeit der Anwendung! Einige derselben gefährden freilich die Gesundheit und das Leben und wirken so als Gifte, (Pflanzengifte); jedoch sind diese auch als Arznei- und Heilmittel und sonst noch höchst nutzreich, wie im Gegentheil Speise und Trank auch, im Uebermaß genossen, als Gift der Gesundheit nachtheilig wirken können. Meide darum Gifte und geistige Getränke! Betrachte aber auch nicht die Pflanzenwelt bloß als Futter- und Arznei- kasten für Menschen und Vieh, fliehe ebensowenig vor allen Pflanzen, als sei die Pflanzenwelt meist aus Giftpflanzen zusammengejetzt; sondern ge- denke. so viel Pflänzlein, so viel Fingerzeige zum Himmel hinauf, so viel Beweise der Liebe und Allmacht unseres Gottes; darum wachsen sie dem Himmel zu.
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