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1. Für die Oberklassen - S. 304

1857 - Leipzig : Wöller
304 wer aber die Treue gebrochen, der war entehrt und verachtet, so lange er lebte. Mit Verwunderung und Staunen sprechen die da- maligen römischen Schriftsteller über die Wahrheitsliebe und die unwandelbare Treue unserer Vater. Schade nur, daß dieses so bicd.ere Volk, wenn's nicht im Kriege oder auf der Jagd war, sich so leicht dem Trünke und dem Glücksspiele hingab! s-s-b. v. ®. Sse-lan». 9 (16). Hermann und die Dcfreiungsschlacht im Teutoburger Walde. T46 (249). Unter der Regierung des ersten römischen Kaisers Augustus machten die Römer große Anstrengungen, Deutschland zu erobern. Mehre Kriegszüge hatten sie schon unternommen, und die Gegenden zwischen Her Weser und dem Rheine waren ihnen dem An- scheine nach gänzlich unterworsen. Varus, der gegen das Lahr 9 nach Christi Geburt in Deutschland den Oberbefehl führte, hielt schon auf römische Weise Gericht in den deutschen Gauen, und ließ nach römischer Sitte die Beile mit den Ruthenbündeln vor sich her- tragcn, welche ein Zeichen seines Rechtes über Leben und Tod und körperliche Züchtigung sein sollten. Eine Züchtigung aber mit Schlä- gen wäre dem freien deutschen Manne die entsetzlichste Beschimpfung gewesen, und das Recht über sein Leben räumte er keinem Menschen, sondern allein seiner Gottheit ein. Dennoch wurde der Unwille lange Zeit nicht laut, und Varus hielt die Herrschaft der Römer m Deutschland für fest begründet. Aber so dachte Hermann-oder Armin ius, ein edler deutscher Mann vom Volke der Cherusker, nicht. Das Joch eines fremden Volkes mst fremder Sprache und verdorbenen Sitten schien ihm so uner- träglich, daß es unter jeder Bedingung abgeschüttelt werden müsse. Hermann war eines cheruskischen Fürsten Sohn, von fürstlicher Ge- sinnung, und an Gestalt und Tapferkeit ein wahrer H)eld. Er war als Knabe nach Rom gekommen imb hatte die Römer mit ihrer Staats- und Kriegskunst, so wie mit allen ihren Lastern, genau kennen gelernt. Sein Haß gegen das verdorbene Volk, welches sich anmaßen wollte, freie Menschen zu Knechten zu machen und dazu mit seinen Lastern anzustecken, wurde unauslöschlich. Er kehrte zu seinem Volke zurück, begeisterte mit seiner Rede die übrigen Fürsten und Anführer desselben, und trat an die Spitze des cheruskischen Bundes, der fast alle westphälischen Völkerschaften umfaßte, um den verhaßten Feinden den Untergang zu bereiten. Varus merkte in seinem jelbst- gcfälligen Hochmuthe nichts. Um ihn von seinem guten Lagerplätze weg in gefährlichere Gegenden zu locken, mußte ein entferntes Volk einen Ausstand erregen. Varus brach gegen dasselbe auf. Die ver- bündeten Fürsten entfernten sich, zogen ihre schon bereit gehaltenen »
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