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1. Für die Oberklassen - S. 308

1857 - Leipzig : Wöller
308 Franken — an der Rhone bis tief in die Schweiz die Burgun- der — am Main und an der Saale die Thüringer — zwischen Rhein und Weser die Friesen — an der Weser und Elbe die Sachsen — von der Elbe östlich die Slawen, die sich in eine Menge einzelner Völkerschaften theilten — von der Donau südlich bis nach Ober-Italien hinein die Ostgothen und L on gob arden — auf den Inseln im Mittelmeere und im nördlichen Afrika die Vandalen. Dadurch, dass diese Völkerschaften in den genannten Ländern sich behaupteten, dass §ie das Christenthum annahmen und mit dem Christenthume eine gewisse bürgerliche Ordnung und jenen Grad der Cultur empfingen, dessen sie fähig waren, wurde der Grund zur Staatenbildung des heutigen Europa gelegt und es begann unter der Einwirkung der christlichen Kirche eine neue Zeit, das Mittelalter. 11 (17). Karl der Große. (Geb. 742; gest. 814 in Aachen.) T4n (250). Die Franken waren ein deutsches Volk und durch englische Missionäre: Calumban, Gallus, Suibertus und Win- fried (auch Bonifacius, d. i. Wohlthäter), schon früh zum Christcn- thume bekehrt worden. Selbst ihr König Chlodwig (Ludwig) ward im Jahre 496 nach einem Siege über die Allemanncn Christ, und dadurch das Christenthum uuter seinem Volke herrschend. Die späteren Könige der Franken ergaben sich aber der Trägheit und lies- sen ihre Minister für sich regieren. Solch ein Minister war Karl Martell. Sein Sohn, Pipin der Kleine, war auch ,wieder ein so mächtiger Minister, begehrte aber noch mehr zu sein, und schrieb deßhalb an den Papst: „Wer sollte eigentlich wohl König heißen, der regiert, oder der nicht regiert?" Der Papst antwortete: „Der regiert!" — „Gut," sagte Pipin, „dann will auch ich König heis- sen!" und ließ seinem Könige "Childerich Iii. das Haar abscheeren, ihn in ein Kloster sperren und zum Mönche machen. Dieser Pipin der Kleine oder der Kurze hatte einen Sohn mit Namen Karl. Im I. 768 folgte er seinem Vater in der Re- gierung. Man nannte ihn Karl den G r o ßen, weil er im Frieden und im Kriege sich als einen Mann von hohen Fähigkeiten bewies, und seine Völker zu besseren, verständigeren und glücklicheren Men- schen zu machen suchte. Er war von seinem Vater schlecht erzogen worden und hatte wenig mehr gelernt, als Jagen und Fechten, sa nicht einmal seinen Namen konnte er schreiben; allein was in seiner Jugend versäumt worden war, das suchte er als Manu eifrig nack- zuholen. Er hielt sich einen Schreibmeister und war bemüht, sich in dem Umgänge der gelehrtesten und geistreichsten Männer möglichst auszubilden, von denen er ungemein viel lernte. Er schämte sich auch nicht, dem Unterrichte, den er seinen Söhnen geben ließ, mit
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