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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 31

1887 - Leipzig : Kesselring
Erste Blte Griechischer Kunst und Wissenschaft. 31 Der Sage nach war Orpheus der lteste der heiligen Snger. Von Orpheus, seinem Gesang zur siebenfltigen Leier wurden Tiere, Felsen und Haine erregt, wie viel mehr nicht die Menschen, denen er in seinen Liedern An-leitung zu Gottesdienst und gesetzlicher Ordnung gab. Als seine Gattin Eurydice an einem Schlangenbi starb, drang er in den Hades und erweichte durch seine Tne das Herz Persephones, so da sie der Eurydice gestattete, dem Gatten zu folgen, wenn er unterwegs nicht nach ihr zu-rckblicke. Aber er sah sich um und ward dadurch auf immer von dem geliebten Weibe getrennt. 2. Die mit den Wanderungen der Griechen beginnende Zeit fhrte die Poesie aus dem heiligen Kreis heraus und dem kriegerischen Leben zu. Vom Priester und Seher trennte sich der Snger, und die Erzhlung der Thaten der Helden ward vorzugsweise Gegenstand der Poesie. Es entstand die Epische Poesie, in der sich die Auffassungsweise, die Klarheit Epische und Besonnenheit der Griechen abspiegelt. Der Dichter bleibt verborgen Poesie, hinter seinem Werke; seine Gefhle treten nirgends hervor; er vergit sich selbst und seine Empfindungen. Nur in der Absicht, die Herzen zu erheben und zu erfreuen, enthllt er ein Gemlde von erlebten oder in Erfahruug gebrachten Begebenheiten, die er nach innerer Wahrheit zusammengestellt und durch den Zauber der Phantasie verklrt. So dichteten die alten Rhapsoden, welche ihre Gesnge in den Palsten der Könige bei den Rhapsoden. Nationalspielen oder in den Volksversammlungen vortrugen. Die Dich-tungen wurden nicht aufgeschrieben, sondern pflanzten sich von Mund zu Mund, von Geschlecht zu Geschlecht fort. Auf uns sind nur die Gesnge gekommen, welche das groe National-unternehmen, die Eroberung von Troja, zum Gegenstand haben, die Jliade und die Odyssee. Beide Epopen werden Homer, einem blinden Rhapsoden, zugeschrieben. Dieser lebte um das Jahr 900 und stammte aus dem mit Joniern besetzten Kleinasien. Sieben Städte mach-ten Anspruch darauf, seine Heimat zu fein 1. Soweit die griechische Sprache reichte, ertnte fein Ruhm: in Griechenland und Kleinasien, in teilten und Unterhalten pries man seine Gesnge. Bald nach Homer, etwa um das Jahr 850, dichtete in Botien Hesiod. Berhmt ist seine Theogonie, in welcher er die Entstehung der Welt und der Götter darstellt. 3. Nach dem Heroenzeitalter verklang allmhlich die Epische Poesie. An ihre Stelle trat die Lyrische Dichtung, welche die Eindrcke der verschiedenen Erscheinungen auf das menschliche Gemt schildert. Haupt-gegenstnd des Gesanges ward daher das Leben der Gegenwart in seinen verschiedenen Gestaltungen. Die Dichter ermuntern zum Kriege und zur Tapferkeit, loben die Sieger in den Wettkmpfen und feiern die Unschuld und Tugend. Sie preisen die Schnheit der Natur, die Wonne der Liebe und Freundschaft und beklagen die Krze des Erdenlebens und die Hinflligkeit der Jugendblte. Diese Dichtungsart, mit der Musik innig verbunden, wurde vornehmlich von den Doriern und oliern (Thebanern) ausgebildet. Tyrtus (um 650) fang begeisternde Kriegslieder und Schlachtge- Tyrtus. snge. Die Dichterin Sappho (um 600) pries in anmutigen Liedern Sappho. 1 Diese sieben Städte sind: Smyrna, Rhodos, Kolophon (nrdlich von Ephesus), Salamin (Salamis), Chios, Argos, Athen. Homer. Hesiod. Lyrische Poesie.
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