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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 84

1887 - Leipzig : Kesselring
84 Alte Geschichte. wer von ihnen die kostbarste Mahlzeit geben wrde. Antonius lie die feinsten Leckerbissen anschaffen, die Knigin dagegen bewirtete ihn ganz ein-fach, reichte aber zum Schlu der Mahlzeit eine Flssigkeit herum, in welcher eine Perle im Wert von iz Millionen Mark aufgelst war. berhaupt brachten Schiffe und Karawanen den Rmern aus den entfern-testen Lndern Leckereien und Kostbarkeiten. Dabei gefiel nicht das Ein* fache und Natrliche, sondern das Auergewhnliche: berall hatte ber-reizung die Natur verdrngt. Man a Reiher- und Flamingozungen, Wachtelhirn, Nachtigallenherzen und Seekrebse und zahlte fr einen fremden Fisch oft mehr, als fr einen Ochsen. Dazu war es etwas Gewhnliches, sich durch ein Brechmittel zu einer Gasterei vorzubereiten, um mit gehrigem Appetit essen zu knnen. Kleider- Und wie im Essen und Trinken, so stieg auch der Luxus in Kleidern luxus. und Hausgerten. Kopfbedeckung und Fubekleidung strahlten von Edel-steinen; die seidenen oder wollenen Gewnder nach asiatischem Schnitt schim-Merten von eingewebtem Gold. An den Fingern trug man wertvolle Ringe. Der Kopfputz einer Rmischen Patricierin, welcher nicht selten aus einer Percke von dem goldgelben Haar einer gefangenen Deutschen be-stand, war mit reichen Perlenschnren durchflochten oder von einer Gold-spange zusammengehalten. Im Ohre trug man Perlen oder kostbare Steine, deren Zusammenklingen die Besitzerinnen liebten. Prachtvolle Ebenso groß war die Verschwendung in andern Sachen. Das Haus Bauten, des Cicero hatte einen Wert von 720 000, das des Klodius von 2 400000 Mark. Zu dem Palast des Lepidus, welcher im Jahre 78 vor Chr. Konsul war, fhrten Stufen aus achtem,, Marmor empor. Markus Skaurus, der Stiefsohn das Sulla, lie als dil auf eigene Kosten ein Theater fr 80 000 Zuschauer bauen und im Innern mit 360 Marmorsulen, 3000 Griechischen Statuen und den kostbarsten Gemlden ausschmcken, und doch stand es nur einen Monat. Noch reicher als die Huser in der Stadt waren die Rmischen Landsitze (Villen) ausgestattet. Da gab es Gemcher fr jede Jahres- und Tageszeit, dann bedeckte Gnge, Rennbahnen, Gebude fr seltenes Geflgel u. f. w. Die einzelnen Zimmer strotzten vor Pracht. Die Wnde waren mit Malereien geschmckt; die Decken hatten Getfel, welches mit Elfenbein ausgelegt, vergoldet oder sonst kostbar verziert war; der Fuboden bestand aus buntem Mosaik; die Mbel waren mit Teppichen bedeckt, die Gertschaften mit Gold und Edelsteinen besetzt, selbst die Kchengefe meist aus Silber gearbeitet. Ausgezeichnet waren auch die Sulenhallen (Portikus), die Bassins fr Seegefechte, die Bder (Thermen), Triumphbogen, Ehrensulen und Wasserleitungen. Straen. Von berhmten Straen sind auer dsr Appischen^, die Aurelische \ die Flaminische1 und die milische1 zu nennen. Whrend die Vornehmen dem Sinnengenu frnten, sank die allge-meine Sittlichkeit immer mehr. Das Volk verdarb unter dem Druck der Armut und hatte zuletzt nur noch fr zwei Dinge Interesse: fr Brot und Spiele (panem et circences). Es lie sich Geld und Getreideschen-i Die via Appia (gebaut 312 vor Chr.) fhrte von Rom nach Kapua und wurde spterhin nach Brundusium weiter gebaut. Die via Aurelia (gebaut 241 vor Chr.) ging von Rom, an der Westkste hin, nach Pisa; die via Flaminia (gebaut 220 vor Chr.) von Rom durch Etrurien nach Rimini; die via Aemilia (gebaut 187 vor Chr.) von Rimini nach Piacenza und spter weiter nach Ligurien.
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