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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 130

1887 - Leipzig : Kesselring
130 Mittlere Gesch ichte. auf einander los, und wer durch einen gewaltigen Sto seinen Gegner aus dem Sattel hob, galt als Zieger. Oft brachen die Lanzen, ohne da einer der Kmpfer den Sand kte" oder bgellos wurde. Nach dem Lanzenstechen folgte der Schwertkampf zu Fu oder zu Ro. Oft kamen Verwundungen und gefhrliche Unglcksflle ^ vor, weshalb die Geistlichkeit gegen die Turniere Einspruch erhob und schlielich den Ge-fallenen ein ehrliches Begrbnis dersagte. Hatten nun mehrere Zweikmpfe stattgefunden, so statteten die Gries-wartet und Herolde Bericht ab. Wer die meisten aus dem Sattel geworfen, Dank, dem erkannten die Kampfrichter den Dank" zu: einen Helm, ein Schwert, eine goldene Kette oder irgend ein anderes Kleinod. Der Dank wurde durch die Schnste unter den anwesenden Frauen berreicht. Den Schlu machte ein munterer Festschmau. 3. Sonst lebten die Ritter auf ihren Burgen im Kreis ihrer Familie "Ritter, und Dienstleute, pflogen der Jagd oder ritten auf Abenteuer aus. Fahrende Ritter", d. t. solche, welche kein Eigentum hatten, durchstreiften die Lnder, besuchten ihre Standesgenossen, erhielten Bewirtung und erzhlten von ihren Fahrten Wahres und Erdichtetes. Burgen. Bei Anlage der Ritterburgen sah man vorzugsweise auf Sicher-heit und Festigkeit. Daher wurden sie mit dicken Mauern auf steiler Hhe oder im Flachland hinter tiefen Wallgrben erbaut. Zur Burg fhrte eine Zugbrcke, welche beim Kommen und Gehen herabzulassen und auszu-ziehen war. Bei Tag und Nacht achtete ein Wchter auf dem Turm (Bergfried" genannt) auf alles, was in der Umgegend vorging. _ Schauerlich war das Burgverlie, in welches die gefangenen Feinde hin-abgelassen wurden. Freundlich dagegen und gerumig war der Rittersaal. Hier hingen Waffen, Siegeszeichen und Ahnenbilder; hier bewirtete man die Gste, tauschte den Liedern fahrender Snger und verscheuchte, wenn drauen Sturm und Unwetter hausten, bei Wrfelspiel und Becherklang die Langeweile. Das Rittertum war anfangs eine wohlthtige Einrichtung zum Schutz der Kirche und der bedrngten Unschuld. Seine schnste Blte trieb es während der Kreuzzge in den drei groen geistlichen Ritterordens welche durch die Verbindung andchtigen Glaubenseifers mit unerschtterlicher Tapferkeit ein Muster echt christlichen und ritterlichen Sinnes wurden. Im 13 Jahrhundert begann die Entartung des Rittertums (S. 120). Aus ihren Burgen strmten die Ritter und Reisige hinunter ins Thal, plnderten die Wanderer und Kaufleute, die Bauern und Stdter 1 3m Jahre 1185 verlor Herzog Gottfried von Bretagne, der Sohn König Heinrichs Ii. von England, in einem Tu rn i er das Leben. Markgras Johann, ein Sohn Ottos Iii. von Brandenburg, blieb 1169 10t auf dem Platz. Ebenso erhielt 1175 Konrad, Markgras Dietrichs von Meien Sohn, einen tdlichen Lanzenstich. Zuweilen mischte sich persnlicher Groll in das Spiel, und dann verwandelte sich der Scherz in Ern st. So kamen im Jahr 1175 allein in Sachsen 16 Riiier in Turnieren um, und in einem Turniere zu Neu m Niederlothringen blieben 42 Rit-ter und ebensoviel! Knappen. Bei einem Turnier zu Darmsladt 1403 gerieten die Hessen und Franken so hart an einander, da sie durch die Bemhungen der Griewrtel kaum zu trennen waren. 2 Es waren dies derjohanniterorden, gestiftet 1099, dertempler orden, gestistet 1119, und der Deutsche Orden, gestiftet 1190.
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