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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 277

1887 - Leipzig : Kesselring
Rußland und seine Nachbarlnder seit 1815. 277 ein und whlte den General Chlopicki, der schon unter Kosciusko Chlopicki. (S. 210) gefochten und dann unter Napoleon I. mit Auszeichnung gedient, zum Oberbefehlshaber des Heeres und bald darauf (Dezember) zum Diktator. Chlopicki erkannte, da 3 Millionen Polen unmglich 48 Millionen Russen die Spitze bieten knnten, und beschritt darum den Weg der Verstndigung. ^orberun Allein die nach Petersburg abgeordnete Gesandtschaft brachte die wenig beg Kaisers, trstliche Antwort: Kein Heil, als vllige Unterwerfung!" Unterdes hatte sich der polnische Reichstag versammelt, welcher den ungnstigen Bescheid des Zaren mit Ausschlieung des Hauses Romanow vom polnischen Thron (25. Januar 1831) beantwortete. Nach solchem Beschlu legte Chlopicki die Diktatur nieder. Nachdem der Kaiser noch einmal die Polen unter Zusicherung seiner Gnade vergebens zur Unterwerfung aufgefordert hatte, rckte am 5. Februar 1831 der Feldmarschall Diebitfch mit 120000 Mann und 400 Kanonen Diebitsch. in das Knigreich ein und gelangte trotz der Tapferkeit der ihm entgegengestellten Heerhaufen bald bis vor Praga. Hier aber wurden die Russen nach mehrtgigem Kampfe und besonders durch die hartnckige Schlacht bei Grochow (25. Februar) zum Rckzug gentigt. Nunmehr trat Skrzy- Grochow necki, der Held von Grochow, an die Spitze des polnischen Heeres. Dieser 1831-berschritt, um die ebenfalls aufgestandenen Litauer zu untersttzen, mit 30000 Mann den Bug. Hier aber wurde er von Diebitsch erreicht und zur Schlacht bei Ostrolenka^ gezwungen, in welcher (26. Mai 1831) Ostrolenka. die Polen trotz glnzender Tapferkeit unterlagen. Zu jener Zeit durchzog die asiatische Cholera wie ein Wrgengel, vor Cholera, ihr der Schrecken, hinter ihr der Tod, zum erstenmal die Lnder Europas. Am 10. Juni 1831 raffte sie den Marschall Diebitsch dahin, worauf Graf Paskewitsch die Anfhrung des russischen Heeres bernahm. Dieser Paske-setzte im Juli der die Weichsel und nherte sich von Westen her dem dort witsch, schwach befestigten Warschau. Vor Warschau kam es am 6. und 7. Warschau. September zu mrderischen Kmpfen. Die Polen schlugen sich mit dem Mut der Verzweiflung, und namentlich die Heldenthaten des 4. Regiments wurden seitdem in Liedern gefeiert. Bei dem Sturm fanden der 11000 Russen den Tod, doch immer neue Streiter traten an die Stelle der Ge-fallenett, und am 8. September mute Warschau sich ergeben. Nach Warschaus Fall blieb der polnischen Armee, die nur noch 22000 Mann zhlte, nichts brig, als mit Regierung und Reichstag aus preuischem oder sterreichischem Gebiet Schutz zu suchen. der Polen erging nun ein strenges Strafgericht: Tausende muten ~ . in die sibirischen Bergwerke wandern, das Nationalheer wurde aufgelst russische und unter die russischen Truppen verteilt und das Land, welches bis dahin Provinz, noch ein besonderes Knigreich unter russischer Oberhoheit gebildet hatte, als russische Provinz dem Kaiserreich einverleibt. Die Entflohenen und Gechteten, deren man an 4000 rechnete, wandten sich meist nach der Schweiz, nach Frankreich und England und vermehrten in diesen Lndern 9ranten-die Zahl der Revolutionre. In Paris entstand eine sogenannte Zentral-behrde polnischer Flchtlinge, die von Zeit zu Zeit da oder dort Ver- 1 Ostrolenka, Stadt, 90 Kilometer nrdlich von Warschau, am Narew, einem Nebenflu des Bug.
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