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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 278

1887 - Leipzig : Kesselring
278 Neue Geschich te. schwrungen anzettelte, um dadurch Polens Freiheit und Selbstndigkeit zu erreichen. So bestimmte man im Anfang des Jahres 1846 von Paris aus Krakau Krakau (S. 240) zum Mittelpunkt einer Nationalerhebung; allein der deshalb von Paris entsendete Mieroslawski wurde bereits im Posen-schen verhaftet und darauf dem geplanten Aufstand ein schnelles Ende bereitet. Die freie Stadt Krakau, der letzte Rest eines unabhngigen Polens, wurde der Osterreichischen Monarchie einverleibt. 2. Die Ansprche, welche Rußland seit den Zeiten Peters des Groen auf die Lnder der Trkei und namentlich auf den Besitz Konstantinopels verfolgte, waren durch den Krimkrieg (S. 257) krftig zurckgewiesen worden, und im Pariser Frieden hatten sich die Trken verpflichtet, in ihrem Gebiet den Schutz der Christen selber ausreichend zu den. Nun stellte zwar der..Hatti-Humayum" (Erla des Sultans) vom 18. Februar et sa a Ehrsten rechtlich mit den Trken gleich; aber trotzdem hrten ffdrfen Bedrckungen und Verfolgungen der christlichen Bevlkerung nicht auf. 'In >schidda1 und anderen Orten wurden (1858) nicht nur die christ-lichen Unterthanen des Sultans, sondern alle Europer ausgeplndert und gettet. Am heftigsten wallte der trkische Fanatismus in Syrien auf: dort fielen (Mai 1860) die muhamedanifchen Drusen der ihre christlichen Nachbarn, die Maroniten, her und richteten ein Blutbad an, das mehrere Wochen dauerte. Die Pforte schritt gegen solche Barbarei nicht mit Nach-druck ein, und darum lie Kaiser Napoleon Iii. Syrien 10 Monate hindurch (bis Juni 1861) von einem franzsischen Korps besetzt halten2. Im verstrkten Mae wiederholten sich diese Greul 1876 auch in den europischen Provinzen der Trkei. Die Gromchte verlangten darauf Garantien fr die christlichen Unterthanen im Osmanenreich, und als diese verweigert wurden, entschlo sich Rußland, kriegerisch gegen die Trkei vorzugehen (April 1877). Die Trken leisteten tapfern Widerstand (Plewna1, Schipkapas ^ auf Trkenkrieg dem europischen, Kars auf dem asiatischen Kriegsschauplatz), muten aber 187778. endlich um Frieden bitten. Nuland gewhrte ihnen in der bereinkunft zu Adrianopel (Januar 1878) eine vorlufige Waffenruhe und am 3- Mrz wurde zu San Stefano^ ein endgltiger Frieden geschlossen. Die Trkei sah sich gentigt, auf Grund desselben Gebietsabtretungen an Rußland sowohl wie an Serbien, Montenegro und Rumnien zu machen, sowie die Unabhngigkeit dieser Staaten anzuerkennen. Bulgarien sollte tributpflichtig bleiben, aber einen christlichen Fürsten und eigene Verwaltung erhalten. Schlielich mute die Trkei noch eine groe Kriegsentschdigung (300 Millionen Rubel) zahlen. 1 Dschidda, Stadt in Arabien an der Ostkste des Roten Meeres. Plewna, Stadt in Bulgarien, sdwestlich von Sistowa an der Donau. Schipkapa, bergang der den Balkan an der Grenze zwischen Bulgarien und Thracien. San Stefano, Dorf, 10 Kilometer westlich von Konstanlinopel. 2 Sultan Abdul Meschid (S. 255) starb 1861, und e folgte dessen Bruder Abdul Aziz, welcher während der Wirren 1876 (28. Mai) entfernt wurde und sich dann selbst entleibte. Sein Nachfolger war der Sohn Abdul Meschids: Murab V., der aber nach 3 monatlicher Negierung erkrankte und (August 1876) seinem jngeren Bruder Abdul Hamid Ii., dem gegenwrtigen Sultan, den Platz rumte.
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