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1. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 44

1852 - Werl : Stein
44 Sein Auge floß in Zähren: den Dank mir zu gewähren schien jeder Ausdruck ihm.zu schwach; mir drückt er mit Entzücken die Hand, und sah mit Blichen der Wehmurh Hftpemstndt Nm nachs-nmmä ai^rj latuifli? Ist Mitleid mit dem Armen, und Wohlthun und Erbarmen mit so viel reiner Lust verwandt; so sei in meinem Leben mir oft dies Glück gegeben, und immer offen meine Hand. Wer ohne Noth zum Dürftigen sagt: erst morgen will ich geben, der sagt damit: heute will ich noch lieblos sein. 59. Die freigelassene Schwalbe. „Mutter, ich habe Etwas; etwas recht Schönes habe ich in meiner Tasche!" rief der kleine Emmerich und tanzte vor Freuden dazu. „Nun," sagte die Mutter, „darf man denn nicht wissen, was es ist?" — „O ja, du darfst es wol wissen: eine Schwalbe habe ich, ein allerliebstes Thierchen. Nachbars Christel hat sie mir geschenkt. Er hat sie auf seinem Saale gefangen." „Ach so; und da hat er dir das Vögelchen gegeben, daß du es besehen und dann wieder fliegen lassen sollst?" „Nein, Mutter, nicht fort fliegen lassen; ich will es behalten. Ich habe einen Käfig auf dem Zöller, in den will ich das Vögelchen setzen und ihm Brod und Semmel geben." „Das wird es schwerlich fressen, lieber Emmerich. Diese Vögelchen fangen sich Fliegen, Mücken und andere kleine Thierchen. Und wenn du ihm die auch geben wolltest, es wird sie doch nicht fressen; es wird traurig sein, weil es eingesperrt ist. Und dann denke einmal, Emmerich, vielleicht hat das Vögelchen seine Jungen im Neste: wie werden diese auf dasselbe warten; und es kann ihnen Nichts bringen, dann müssen sie verhungern." „Ach, Mutter, das hätte ich nicht gedacht," fiel Emmerich schnell ein. „Nein, die armen Kleinen sollen nicht verhungern. Da flieg!" sagte er, indem er das Fenster aufmachte, „und suche Futter für deine lieben Jungen." Die Mutter lobte den Knaben. „Sieh," sagte sie, „hier am Hause ist ein Schwalbennest mit fünf Jungen. Es wird dir gewiß mehr Freude machen, wenn du dich zuweilen hinstellst und zusiehst, wie die Alten den Jungen das Futter zubringen, und wie diese alle die kleinen.
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