1852 -
Werl
: Stein
- Autor: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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tcr Dauer und Stärke: die Nord-, Ost-, Süd- und West-
winde. Nach Beschaffenheit des Landes, aus welchem sie
wehen, haben sie verschiedene Eigenschaften und Wirkun-
gen. Der Nordwind ist gewöhnlich kalt und raub, ohne
Regen, da er über kalte Meere und Länder kommt; eben
so der Ostwind, weil er von den Eis- und Schneegebirgen
Nordasiens weht. Der scharfe, kalte Nord- und Ostwmd
veranlaßt bei Manchen, die demselben zu sehr sich aus-
setzen, gefährliche Lungen- und Brustkrankbeiten. Der Süd-
wind bringt Wärme wegen der heißen Länder, aus denen
er kommt, und häufig Regen von den Dünsten des mit-
telländischen Meeres. Der Westwind führt die Dünste des
atlantischen Meeres mit sich, und bringt meistens Regen.
Nach Verschiedenheit der Stärke nennt man sie: Wind,
Sturm, Orkan, Wirbelwind. Den gewöhnlichen Wind
kann ein Mensch kaum einholen, der Sturmwind aber ist
omal so schnell, und hat daher eine Kraft, Bäume zu
entwurzeln, Häuser zu zertrümmern und Schiffe zu Grunde
zu bringen. Orkan ist der heftigste Sturm, welcher mit
der furchtbarsten Gewalt die schrecklichsten Zerstörungen
augenblicklich hervorbringt. Wirbelwinde haben eine krei-
selnde oder drehende Bewegung, und können bei Gewittern
recht gefährlich werden. Die Sandwirbel in den großen
Sandwüsten Afrikas sind thurmhohe Sandsäulen, und den
Reisenden oft gefährlich — In den heißen Gegenden Af-
rikas und Asiens gibt es Winde, die durch ihre glühende
und stickende Hitze Menschen und Thieren gefährlich sind.
Der Samum in Westasien ist ein glühend beißer Ostwmd
mit Schwefelgerüchen, wehet von Juli bis September,
aber jedesmal nur y* Stunde, und tödtet alle Geschöpfe,
die sich vor »hm nicht verbergen. Der Sirokko ist in Ae-
gypten eben so verderblich, und wehet auch in Italien,
Spanien und der Schweiz, jedoch mit weniger Gefahr.
8. Der Schall.
Schlägt, stößt oder streicht man einen elastischen Kör-
per, so entsteht eine zitternde Bewegung desselben, welche
sich den benachbarten Theilchen wie durch einen Stoß
plötzlich mittheilt, und Schall genannt wird. Wir hören
den Schall, wenn die ihn leitende Bewegung bis an un-
ser Ohr dringt. Stahl, Glas und Darmsaiten erregen