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1. $booktitle - S. 125

1862 - Regensburg : Pustet
125 Hunde niemals zu lange und anhaltend zu heftigen Bewegun- gen, als Jagen, Karrenziehen, Hetzen &c. angehalten werden. Man darf die Hunde niemals zum Zorne reizen, wesshalb man sie vor Misshandlung bewahren muss und nicht auf andere Hunde zum Kampfe und Herumbeissen anhetzen darf, weil so- gar ein blos zorniger Hund höchst gefährlich werden kann. 5. Der Wolf. Der Wolf ist dem Hunde ähnlich, aber größer als die meisten Hunde, obwohl es manche von den letztern gibt, welche so groß und stark sind, daß sie für Wölfe angesehen werden können. Er ist 4 Schuh lang, den Schwanz mit eingerechnet, gelbgrau und schwarz gefleckt. Sein tückisches Auge gibt ihm ein unheimliches Ansehen, und in der That ist er hinterlistig, raubgierig und doch dabei feig. Während des Sommers leben die Wölfe zerstreut in den Wäldern, und nähren sich von Hasen, Vögeln, Ratten und zahmem Vieh, wenn sie es bekommen können. Im Winter aber, wenn es sehr kalt wird und im Walde am Futter fehlt, sammeln sie sich in Heerden und bre- chen in die Wohnungen der Menschen ein. Sie laufen während der Nächte heulend umher, nehmen den Hofhund von der Hütte weg, das Vieh aus dem Stalle, das Pferd vom Schlitten. Ja der Wolf, welcher sonst so feig ist, greift, wenn er hungrig ist, bisweilen selbst Menschen an; und hat er einmal Menschenfleisch gekostet, so lauert er beständig auf diese Nahrung, schleicht in die Dörfer und raubt Kinder und verschmäht selbst Leichen nicht, die er aus den Gräbern hervorscharrt. Man erzählt Beispiele, wo ein einziger Wolf kurz nach einander eine große Anzahl von Kindern und jungen Leuten getödtet und gefressen hat. Bis- weilen hat man die Beobachtung gemacht, daß Wölfe im Kampfe mit Ochsen, Eseln, Pferden plötzlich ins Wasser springen, und, nachdem sie sich den ganzen Pelz und namentlich den Schwanz tüchtig benäßt haben, ihren Feind wieder anfallen und ihm den Schwanz in die Augen schlagen. Durch diese Kriegslist geräth das Thier in Verwirrung, der Wolf erfaßt es bei der Kehle, reißt es nieder und erwürgt es. Die Wölfin bekommt gegen Ende April 5 — 9 Junge, welche 12 — 14 Tage blind sind und zwei oder drei Jahre brauchen, bis sie völlig ausgewachsen sind. Man sucht diese schädlichen Thiere so viel wie möglich ausmrotten, und um dieß zu befördern, sind in manchen Ländern Preise ausgesetzt, welche für jeden getödteten Wolf gezahlt werden. Am besten ist es.
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