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1. $booktitle - S. 259

1862 - Regensburg : Pustet
259 belehnte der Kaiser, mit Einwilligung der Reichsstände, seine Söhne Albrecht und Rudolph mit den österreichischen Ländern. Den Söhnen Ottokar's ließ er das Erbreich des Vaters. Gleich nach dem Kriege mit Ottokar ließ der Kaiser auf dem Reichs- tage zu Nürnberg einen Landfrieden bekannt machen, nach welchem allen Reichsvasallen verboten wurde, sich zu befehden und sich selbst Recht zu verschaffen. Noch in seinem hohen Alter be- schäftigte ihn die Sorge für die Ruhe des Reiches. Er reiset selbst iu deu beunruhigten Gegenden umher, gab strenge Gesetze gegen den Mißbrauch des Faustrechtes, verfuhr mit unerbittlicher Strenge gegen den Theil des Adels, der aus dem Straßenraube ein Gewerbe machte, zerstörte die Raubburgen und ließ die Räu- der enthaupten. Auf einem Zuge nach Thüringen hat er 66 Raubburgen zerstört und 29 Ritter hinrichten lassen. Daß die deutschen Fürsten seinen Sohn Albrecht auf dem Reichstage zu Frankfurt nicht zu seinem Nachfolger wählen wollten, kränkte ihn tief. Bald daraus starb er auf einer Reise nach Speier, die er, im Vorgefühle seines Todes, zu den Gräbern der, Kaiser unternahm, den 30. September 1291, im Alter von 73 Jahren. Im Dome zu Speier liegt er begraben. 25. Der fromme Graf. Gras Rudolph von Habsburg ritt einmal mit seinen Die- nern auf die Jagd, und wie er in eine Aue kam, er allein mit dem Pferde, so hörte er eine Schelle klingen. Er ritt dem Ge- tön nach durch das Gesträuch, zu erfahren, was das wäre. Da traf er einen Priester mit dem heiligsten Sakramente und seinen Meßner, welcher das Glöcklein vortrug; da stieg Rudolph von seinem Pferde, kniete nieder und bewies dem heiligsten Sakra- mente seine Verehrung. Nun war es an einem Wässerlein und der Priester stellte das heiligste Sakrament neben sich, fing an, seine Schuhe auszuziehen, und wollte durch den Bach, der sehr angeschwollen war, Hindurchwatten; denn der Steg war-durch Anwachsen des Wassers hinweggerissen. Augenblicklich hieß Graf Rudolph den Priester mit dem Hochwürdigsten auf sein Pferd sich setzen und damit bis zum Kranken reiten, damit er nicht versäumt werde. Er selbst setzte sich auf das Pferd eines Dieners, der eben gekommen war, und ritt der Waldlust nach. Da nun der Priester wieder heim'kam, brachte er selber dem Grafen Rudolph das Pferd wieder, mit großer Danksagung für die Gnade und Tugend, die er ihm erzeigt. Da sprach Graf Rudolph: „Das wolle Gott nimmer, daß ich oder meiner 17 *
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