1848 -
Grimma
: Verlags-Comptoir
- Autor: Wander, Karl Friedrich Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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;u Zweig zrr Gut» kommen, den Fir.gerflüglern nicht im Entfern-
testen gleichstellen. (Vach Dr. A. P. Neichenbach.)
28. Die Kreide oder Quadersandsteingrnppe.
Über der Iuragruppe lagert sich die Gruppe der Kreide und
des Quadersandsteins, letzterer mit Eisensand, Thon und Mergel,
darüber Kieselsand und Thon und auf diesem die Kreide mit Lagern
von Mergel und Feuersteinen. In der Kreide findet man nun auch
schon Überreste von Vögeln, namentlich aus der Ordnung von
Sumpf- und Schwimmvögeln; von den Fischen aber zuerst
Arten von den noch lebenden Geschlechtern, und von den Amphi-
bien theils bekannte, theils unbekannte Formen, unter den letzteren
die Maaseidechse, auch das große Thier von Mastricht genannt. Sie
hatte Flossenfüße, einen ungewöhnlich abgeplatteten Schwanz und
kann, dem 3 Fuß 9 Zoll langen Kopfe nach zu schließen, vielleicht
über 20 Fuß lang gewesen sein.
Auch dürfen wir hier nicht übergehen, eine leguanartige
Eidechse (Iguanodon), welche mit Einschluss des langen, dünnen
Schwanzes wohl an 70 Fuß lang gewesen sein dürfte. Man hat
Wirbelknochen, größer als bei dem Elephanten, gefunden, und ein
fossiler Mittelhandknochen wog sechs Pfund.
(Dr. A. §5. Neichcnbach.)
29. Der Hydrarchos.
Mit Recht staunt ihr, junge Leser! über das seltsam gestaltete,
schlangenartige Riesenskelett, und in der That, die Natur in ihrer
unendlichen Größe bleibt für uns ein unerschöpflicher Quell neuer
Entdekkungen und Erfahrungen. Menschen- und Thiergeschlechter
entstehen und vergehen wieder, nur die Natur selbst geht ihren ewi-
gen großen Gang fort. So wie mächtige Völker im Laufe de. ver-
gangenen Jahrhunderte auf der großen Schaubühne auftraten und
eine wichtige und einflussreiche Rolle spielten, so sind sie auch im
Strome der Zeit wieder entschwunden und spurlos untergegangen,
höchstens, dass die Nachwelt ihren Namen und ihre Thaten in dem
Buche der Geschichte aufgezeichnet hat. Ganz dieselbe Erscheinung
bietet sich aber auch in der Thierwelt dar. Ganze Arten der
letztem, oft von riesenhafter Größe, die in grauer Urzeit im Wasser
und auf dem Lande (wie z. B. das Mammuth) lebten, find nicht mehr-
vorhanden. Auch sie sind untergegangen und nur die größtenthcils
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