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1. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 74

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
74 öder Pferdehaaren, oder arbeiten in der Schmiede. In der Stube wird gesponnen, gewebt, gestrikkt, oder man näht Schafpelze zur Fifcheckleidung. Sind Mehrere beschäftigt, so lies't Einer etwas vor, dasselbe geschieht auch, wenn sie sich einander besuchen. Lesen kann jeder Isländer, auch besitzt Jeder, außer der Bibel, einige ge- drukkte oder geschriebene Bücher. Diese tauschen sie einander, ge- wöhnlich in der Kirche, um; auch haben einige Kirchen eigene Bü- chersammlungen, aus welchen sie sich Bücher leihen können. Die meisten dieser Bücher wurden in Island geschrieben; sie sind meh- rentheils geschichtlichen Inhalts, vorzüglich Sagen der Borzeit; ein- zelne solcher Sammlungen führen den Namen Edda. Ucberhaupt ist ein gewisser Grad von Bildung allen Bewohnern der Insel eigen- thümlich. Das kommt zum Theil daher, dass jeder Hausvater sich regelmäßig mit dem Unterrichte seiner Kinder beschäftigt. Während seine Hütte ganz in Schnee begraben liegt und es rund umher dun- kel und wüste ist, schlägt er beim Schein einer Oellampe ein Buch auf, worin er Nahrung für den Geist seiner Kinder findet. Alle angesehene Isländer sprechen, außer ihrer Muttersprache, lateinisch, viele auch dänisch. Mehrere sind gute Dichter, Geschichtschreiber; auch für die schönen Künste entwikkelt sich der Sinn in ihnen, wie denn einer der berühmtesten Bildhauer der jetzigen Zeit, Thocwalo- sen, ein Isländer ist. Die Bildung ist also nicht allein das Eigen- thum der Vornehmen und Reichen, oder derjenigen Völker, die un- ter einem glükklichen Himmelsstriche wohnen; sie dringt auch dahin, wo fast das ganze Jahr Nacht den Himmel und Schnee und Eis die Erde bedekkt; sie dringt in die Hütte des Armen, wenn er nur den Willen hat, sich dieselbe anzueignen; sie verbreitet sich auch da, wo nur wenige Hilfsmittel zu ihrer Beförderung vorhanden sind; um wie viel dankbarer sollte also die Jugend da sein, wo vielfältige, wohleingerichtete Anstalten zu ihrer Bildung vorhanden sind, und wo es an so manchen Hilfsmitteln zur Erleichterung des Lernens nicht fehlt. (Straus.) 47 Seeland. Die Insel Seeland ist wie ein Garten, oder vielmehr ein Park, in welchem die Kultur nur dazu dient, die Reize der Natur bemerk- licber zu machen. Grüne Hügel und üppige Wiesengründe wechseln mit reichen Getreidefeldern ab; Städte und Dörfer sind selten, und gewöhnlich hinter dichtem Laubgehölz verborgen; weit häufiger sieht man einzelne Gehöfte, die Sitze bäuerlicher Unabhängigkeit. Der Hauptschmukk des Landes sind aber die Wälder. Sie bestehen fast
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