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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 57

1867 - Essen : Bädeker
57 20. Im Garten nach einem Regen. Ein Gewitter hat in der Nacht die Luft erfrischt und das durstige Erdreich getränkt. Noch fiel der Regen sanft von dem bewölkten Himmel. Froh wanderte ich durch den Garten, um zu sehen, welche Veränderungen der Regen in demselben bewirkt hatte. Die Blumen waren geschloffen, viele Pflanzen hatten neue Blätter entfaltet; kein Vogel sang seinem Cameraden einen guten Morgen zu, kein Schmetterling war zu sehen: Alles blieb bewegungslos und schweigend; es war etwas Feierliches in dieser Stille. Endlich, nach mehr als einer Stunde, hörte der Regen auf, ohne daß jedoch die Sonne sich durch die Wolken Bahn brach. Nun wur- den bald da, bald dort einzelne Töne laut; nach und nach verbanden sich mit diesen viele andere Stimmen. Plötzlich verschwand die letzte Wolke vor der Sonne, und diese ergoß ihre Strahlen über die fun- kelnden Gewächse. Die Singvögel ließen ihre Lieder ertönen, die Schwalben schoflen durch die Luft, die Schmetterlinge flatterten über das nasse Blätterwerk, die Bienen krochen aus ihren Körben und fingen zu schwärmen an. In wenig Augenblicken wimmelte die Luft und der Erdboden von tausend frohen Geschöpfen, und jedes jauchzte in seiner Sprache einen Lobgesang dem Schöpfer, welcher den frischen Regen und die warme Sonne gemacht hat. 21. Ein Dutzend Sprüchwörter. 1. Wen Gott nicht hält, der wankt und fällt. — 2. Wo ma« Liebe säet, da geht Freude auf. — 3. Die Blume im Garten lehrt, wie lange Schönheit währt. — 4. Heute roth, morgen todt. — 5. Trübsal und Brenneffeln wachsen überall. — 6. Keine Rosen ohne Dornen. — 7. Geduld und Zeit bringt Rosen. — 8. Wer den Kern haben will, muß die Nuß knacken. — 9. Keine Eiche fällt von einem Streiche. — 10. Grobheit und Stolz wachsen auf einem Holz. — 11. Arbeitsamkeit bringt Ehr' und Brod, Müßiggang nur Schand' und Noth. — 12. Spare was, so hast du was. *22. Lieder. Christ, ein Gärtner. 1. Ein Gärtner geht im Garten, Wo tausend Blumen blühn, Und alle treu zu warten Ist einzig sein Bemühn. 2 2. Der gönnt er sanften Regen, Und jener Sonnenschein: Das nenn’ ich treues Pflegen, Da müssen sie gadeihn. 3. Und wann ihr Tag gekommen* Legt er sie an sein Herz, Und zu den Sel’gen, Frommen Trägt er sie himmelwärts. 4. Du Gärtner, treu und milde* 0 lass uns fromm und fein Zum himmlischen Gefilde, Zum ew'gen Lenz gedeiknl
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