1867 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Greef, Wilhelm, Haesters, Albert
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Asten und Zweigen hervorgewachsen. Anfangs war er so klein, daß
man ihn ohne Mühe mit der Hand hätte ausreißen können. Durch
seine Wurzeln zog er Nahrung aus der Erde, Thau und Regen tränkten
ihn, und so wuchs er allmählich empor. Jetzt ist er vielleicht hundert
Fuß hoch; seinen Stamm kannst du mit Leiden Armen nicht umfassen,
und die ausgebreiteten Aste beschatten mit ihren belaubten Zweigen
einen großen Platz. Mit seinen starken Wurzeln ist der Eichbaum in
der Erde so fest gewurzelt, daß der starke Wind seine Zweige wohl
durcheinander peitschen, ihn selbst aber nicht ausreißen, nicht ent-
wurzeln kann. Der Mensch aber, welcher die Eichel in den Boden
gelegt hat, ist nun schon lange todt. So steht der Eichbaum da als
ein Sinnbild der Kraft, der Stärke und der Ausdauer.
2. Die Tanne.
Wachsen, ausschwitzen, kleben, geben, tragen, stehen, beschatten, welken,
verdorren, brechen, festwurzeln, üch entwurzeln, umfallen, nutzen, brennen.
Das Ausschwitzen, der Schweiß, das Kleben, das Klebrige, die Klebrig-
keit u. s. w.
Das Ausschwitzen der Tanne, der Schweiß der Menschen, die Klebrig-
keit des Peches u. s. w. —
Die Tanne ist (wie?) schlank. Die Tannen sind schlank. Ist die
Tanne schlank? Sind die Tannen schlank? U. s. w.
Die Tanne ist (was?) ein Baum. Die Tannen sind Bäume. Ist die
Tanne ein Baum? Sind die Tannen Bäume? U. s. w.
Die Tanne (was thut sie?) schwitzt aus. Die Tannen schwitzen aus.
Schwitzt die Tanne aus? Schwitzen die Tannen aus? U. s. w.
Die Tanne ist ein schlanker und schöner Waldbaum, der hundert
bis hundert fünfzig Fuß hoch werden kann. Six hat statt der Blätter
Nadeln und bleibt während des ganzen Jahres grün. Ihre Rinde
ist bräunlich oder grau, rauh und zerrissen; sie ist klebrig, weil sie
Harz ausschwitzt. Aus diesem Harz wird Terpentin, Geigen-
harz oder Kolophonium, Theer und schwarzes Pech oder Schiffs-
pech bereitet. Die untern Äste sind ziemlich lang und stehen gewöhn-
lich quirlförmig um den Stamm. Nach oben hin werden sie immer
kürzer, so daß die Krone oben in eine regelmäßige Spitze endigt.
Man sagt daher: Die Tannen haben eine pyramidenförmige
Krone. Die Nadeln der Tanne sind steif, einen halben bis einen Zoll
lang, und kurz zugespitzt; sie können stechen. Der Same dieses Baumes
steckt in Tannenzapfen, welche fünf bis acht Zoll lang, walzig und
schuppig sind. Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämm-
chen der jungen Tannen werden zu Bohnenstangen und Zaunstöcken
benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden
Balken und Bretter geschnitten. Jene dienen zum Bauen der Häuser,
und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und
Zimmerleute machen aus dem Tanncnholze Tische, Stühle, Schränke
und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial.
Die Tanne wird am liebsten zum Christbaum genommen. Warum?