Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 105

1867 - Essen : Bädeker
105 und höher. Wenn es groß genug ist, wird es von dem Landmann abgeschnitten und auseinander gestreut, damit es trocken werde. Es heißt alsdann Heu und dient zum Futter für Pferde, Kühe, Schafe und Ziegen. — Das Gras in der Wiese wächst nun wieder, und ge- gen den Herbst wird es zum zweiten Male geschnitten. Das hiervon erhaltene Heu heißt Nach heu oder Grummet. Das Gras kann auch ungetrocknet oder grün als Viehftitter benutzt werden. Wiesen, auf welchen das Gras nicht abgeschnitten wird, und die dazu dienen, um die Kühe darauf zu treiben und zu weiden, heißen Weiden oder Triften. Im Wald und in der Wiese halten sich sehr viele Thiere auf. Da gibt es Rehe, Hasen, Kaninchen und Füchse, welche man wilde Thiere oder kurz Wild nennt. Das Wild ist scheu, weil es von Jägern oft verfolgt wird. Es flüchtet sich vor den Menschen: die Rehe und Hasen in das Dickicht, und die Kaninchen und Füchse in ihre Höhlen. Hirsche, Dachse, wildê Schweine und Wölfe sind selten in unsern Wäldern. Die Hirsche und wilden Schweine verder- den oft die Feldfrüchte; die Füchse stehlen Hühner, Enten und Gänse, und der Wolf raubt Schafe, oder fällt wohl gar im Hunger den Menschen an. — Der Wald ist aber besonders der Aufenthalt vieler Vögel. Diese heißen Waldvögel. Unter den Waldvögeln gibt es viele, welche schön singen können und deswegen Singvögel genannt werden. Zu diesen gehören: die Nachtigall, der Buchfink, der Distelfink u. s. w. Einige Vögel, z. B. der Habicht, ergreifen andere Thiere und fresten sie auf; sie heißen Raubvögel. Diejenigen, welche, wie die Kra- metsvögel, auf einige Zeit zu uns kommen, und dann wieder in an- dere Gegenden ziehen, heißen Zugvögel. Die Vögel haben in Bäu- men und Sträuchern oder in Erdhöhlen ihre Nester, und lassen wäh- rend des Sommers den ganzen Tag ihre Stimmen ertönen. Im Walde laufen große und kleine Käfer munter durcheinander, und an Eidechsen und Blindschleichen fehlt es auch nicht. In der Wiese spielen bunte Schmetterlinge und flattern von einem Blüm- chen zum andern; die Frösche quaken durcheinander, und Alles ist mun- ter und froh. Sobald aber der Herbst herangekommen, wird das Alles ganz anders. Die Laubhölzer verlieren nach und nach ihre Blätter; der Gesang der Vögel ist verstummt; die vielen Insekten haben sich zu ihrem Winterschlaf verkrdchen; das Gras der Wiesen ist abgeschnitten, und Alles stille. Nur die Tannen und Fichten haben noch ihr schönes Grün behalten, und hier und da hört man den Holzhauer Holz hauen, oder sieht einen einsamen Hirten die Kühe oder Schafe hüten, und gedenkt auch des ewigen Hirten. (Ps. 23.) iv. Der Mensch und der Wald — die Wiese. Wenn unser Auge im Freien nur Gärten und Felder sähe, so würde dieses Einerlei uns nicht gefallen. Aber da wechseln mit
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer