1863 -
Leipzig
: Amelang
- Hrsg.: ,, Fix, Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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in den kalten Gegenden die Menschen nur stets ans Jagd ausgehen
und viele Bewohner der heißen Länder als Hirten oder Nomaden
mit ihren Heerden von einem Weideplätze zum andern ziehen, wie wir
es schon in der heiligen Schrift von den Erzvätern lesen, haben sich
die Menschen in den gemäßigten Erdstrichen feste Wohnsitze gegründet.
Auch leben sie nicht bloß einzeln, wie die Jäger und Fischer, oder
in Familien oder Stämmen, wie die Nomaden, sondern sie haben
große Gesellschaften oder Staaten begründet und leben in denselben
nach bestimmten Gesetzen und Rechten. Künste und Wissenschaften sind
nur unter ihnen zu Hause. Darum nennt man sie gebildete Völker.
2. Auch in Hinsicht auf ihren Körperbau stimmen die
Menschen auf der Erde nicht überein. Sie stammen zwar alle von
Einem Elternpaare her, von den ersten Menschen Adam und Eva;
aber sie haben doch im Verlaufe der Zeit in den fünf Erdtheilen ver-
schiedene Merkmale angenommen. Darnach bringt man sie in fünf
große Hauptabtheilungen oder Rassen. Am besten kann man sich
dieselben an ihrer Farbe merken. Außer den weißen Menschen oder
Kaukasiern in Europa giebt es gelbe oder Mongolen im mittlern
und nördlichen Asien, braune Malaien im südlichen Asien und auf
den dazu gehörigen Inseln, kupferrothe Indianer in Amerika,
schwarze Menschen oder Neger in Afrika. Auch noch in andern
körperlichen Eigenschaften sind diese Rassen verschieden.
3. Sieht man endlich aus die Religion, so unterscheidet man
Christen und solche, die nicht Christen sind. Noch nicht der
dritte Theil der Menschen auf der Erde bekennt sich zum Evangelium
von Christo Jesu. Die meisten Christen wohnen in Europa beisam-
men, und zwar bekennen sich die Russen und Griechen meistens zur
griechisch-katholischen, die Italiener, Spanier, Portugiesen,
Franzosen, Belgier und die Bewohner des südlichen Deutschlands zur
römisch-katholischen, die Engländer, Niederländer, Schweden,
Dänen und die Bewohner des nördlichen Deutschlands zur evange-
lischen Kirche. —Unter denjenigen Menschen, welche noch nicht zum
Glauben an Christum gekommen sind, giebt es doch noch solche, die an
den Einen Gott glauben. Das sind die Juden, die in allen Län-
dern zerstreut wohnen, und die Muhamedaner, die fast das ganze
herrliche Morgenland inne haben, die europäische Türkei, Kleinasien,
Aegypten, Arabien und auch das Land Palästina, das heilige Land der
Christen. Der Juden zählt man im Ganzen etwa 4 Millionen; die
Zahl der Muhamedaner ist nicht ganz halb so groß, wie die der Chri-
sten. Alle die übrigen Menschen auf der Erde, weit mehr als die
Hälfte der ganzen Zahl, schmachtet noch in der Nacht des Heiden-
thums. Sie beten Sonne, Mond und Sterne an, oder Thiere und