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1. Der kleine Kinderfreund - S. 342

1863 - Leipzig : Amelang
342 und blickt er nieder in dessen Inneres, so fühlt er sich von der Grösse und Majestät überwältigt. Von unvergleichlicher Schönheit sind die im herrlichsten Farben- schmucke prangenden hohen Fenster des Langhauses. Manche dieser Glasgemälde rühren noch aus den Zeiten des Mittelalters her und sind Zeugnisse für die hohe Kunst, die man damals schon auszuüben wusste; andere sind erst in neuerer Zeit angefertigt und von dem Könige Ludwig von Bayern geschenkt worden. Es sind Darstellungen aus dem Neuen Testamente. Andere Sehenswürdig- keiten sind in den eben erwähnten Kapellen zusammengestellt. Da findet sich das die Anbetung der drei Weisen darstellende Dom- bild, ein Gemälde von unschätzbarem Werthe. Da sind Grabmäler mit künstlich ausgehauenen menschlichen Figuren; auch werden hier in einem' mit Gold und Edelsteinen verzierten Sarge die Ge- beine der heiligen drei Könige aufbewahrt. Manche Schätze sind zur Zeit der französischen Herrschaft abhanden gekommen; doch ist ihr Werth immer noch ausserordentlich gross. 316. Eine Kaiserkrönung zu Aachen. Nach Karl dem Grossen sind 37 Kaiser in Aachen gekrönt worden; der erste im Jahre 814, der letzte 1531. Später wurde Frankfurt am Main zur Krönungsstadt bestimmt. Lass dir erzählen, was die alten Geschichtsbücher von den grossen Festen berichten, die in Aachen gefeiert worden sind. Es war im Jahre 1486. Maximilian, der Sohn Kaiser Frie- drichs Iii., war noch bei seines Vaters Lebzeiten zu dessen Nach- folger erwählt worden und sollte die Krönung empfangen. Am 9. April nahmen die Feierlichkeiten ihren Anfang. Vor dem Hofe des Hauses, in dem er wohnte, war ein Springbrunnen zugerichtet worden, auf dem der Reichsadler mit dem Wappen des kaiserlichen Hauses und ein goldner Löwe prangten. Aber statt des M assers floss edler rheinischer Wein aus dem Munde dieser Thiere. Da- neben ward über einem grossen Feuer ein ganzer Ochse zum Bra- ten aufgestellt; im Leibe des Ochsen war ein Schwein verborgen, in diesem wieder eine Gans und ein Huhn. Das Alles war zur Speisung des Volkes bestimmt. Kurz nach Sonnenaufgang begab sich der Krönungszug in den von Karl dem Grossen gestifteten Dom Den Edelknaben folgten zahlreiche Bischöfe und die Her- zöge von Jülich, Cleve und Sachsen. Nun kam, prächtig ge- schmückt, Kaiser Friedrich Iii. Ihm zur Rechten schritt sein rit- terlicher Sohn einher; die Kurfürsten von Sachsen und von der Pfalz gaben den Beiden das Geleite. Maximilian trug einen gold- durchwirkten, mit Hermelin gefütterten, mit Perlen und köstlichen Steinen geschmückten Mantel; auf seinem Haupte trug er ein goldenes Baret. In der Kirche wurde der Zug von den drei geistlichen Kurfürsten und vielen andern hohen Geistlichen em- pfangen. Am Altare knie’te Maximilian nieder; der Erzbischof von
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