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1. Der kleine Kinderfreund - S. 351

1863 - Leipzig : Amelang
351 rheinische Gesellschaft Missionare gesandt. Acht Stationen sind be- gründet worden; doch ist Noth und Trübsal auf denselben oft gar groß. Zwar sind auch hier schon gar viele Heiden bekehrt; aber im Ganzen ist Las Heidenthum noch ungebrochen und streitet mit Macht wider das Evangelium. Im Ganzen hat die rheinische Mission im südlichen Afrika 20 Stationen. Auf Borneo waren veren 10 vorhanden. Einen großen Theil dieser Insel haben die Holländer unter ihre Botmäßigkeit gebracht. Ihre Hauptstadt heißt B an j er m assing. Sie ist ganz von Wasser umgeben, und die Häuser haben auf Pfählen aus dem Sumpfe heraus gebaut werden müssen. Dort wohnt jetzt auch ein muhamedanischer Sultan, der ein weites Reich auf der Insel hat. Er ist aber den Hol- ländern unterthänig, und sein Reich ist nach und nach zu einem Schat- tenreiche geworden. Unter den Muhamedanern auf Borneo varf das Evangelium nicht gepredigt werden. Das haben sogar die Holländer verboten. Aber zur Seite des muhamedanischen Reiches ist ein groß- ßes, weites Heidenland. Da wohnen die braunen Dajakken in den Sümpfen, an großen Strömen, und weiter landeinwärts in dichten Wäldern. Sie sind am liebsten für sich allein und gehen den Euro- päern gern aus dem Wege. Unsere Missionare haben sie aber doch aufzufinven gewußt. Sie haben die wilden und scheuen Gesellen auf ihren Stationen gesammelt, haben sich, wie die Dajakken, ebenfalls im Sumpfe hohe Pfahlhäuser gebaut und Kirchen unv Schulen dazu. Gemeinden von etlichen hundert Seelen haben sich gebildet, und das Werk des Herrn hatte in den letzten Jahren einen erfreulichen Fort- gang. Aber im Mai 1859 brach in dem Reiche der Muhamedaner eine Empörung gegen den Sultan aus; die Empörer verfolgten na- mentlich vie Europäer unv auch die eingebornen Christen. Männer, Frauen und Kinder wurden auf grausame Weise zu Tode gemartert, oder fortgeschleppt und gefangen gehalten. Bon den rheinischen Mis- sionaren hatten sich viele mit ihren Familien rechtzeitig durch die Flucht nach Banjermassing, wo die holländischen Soldaten zum Schutze stehen, gerettet; aber vier derselben sind nebst einigen Frauen und Kindern ermordet worden. Die Missionsgesellschaft wird neue Strei- ter in die Lücken der Erschlagenen stellen und das Werk des Herrn mit verstärkter Kraft treiben. In China arbeiten nur drei rheinische Missionare. Sie durch- ziehen Theile dieses ungeheuren Reiches, lehren und predigen, wo sich nur Gelegenheit findet. Auch haben sie schon kleine Gemeinden aus den Chinesen gewonnen. An der Spitze mancher dieser Gemeinden stehen chinesische Prediger, welche von den Missionaren unterwiesen unv zu Lehrern und Predigern ihrer Landsleute herangebildet sind.
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