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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 16

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
16 zeste, so in der ganzen Biblia stehet, gefastet und zu einem seinen Handbuche gemacht und zubereitet ist. Daher kömmt es auch, daß der Psalter aller Heiligen Büchlein ist und ein Jeglicher, in welcherlei Sachen er ist, Psalmen und Worte darin findet, die sich auf seine Sachen reimen und ihm eben so sind, als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt, daß er sie auch selbst nicht besser finden kann, noch wünschen mag.» Die Sprüchwörter Salomonis begreifen drei verschiedene Theile. Der erste Theil (Kap. 1 — 9.) lehrt die wahre göttliche Weisheit lieben und erkennen, und stellt ihr unter dem schrecklichen Bilde einer Ehebrecherin die falsche Weisheit entgegen, welche den Bund mit Gort gebrochen und voll Unglaubens, trügerischer List und Bosheit die Seelen der Menschen zu ihrem eignen Berderben zu sich lockt. Der andere Theil (Kap. 10—24.) enthält allerlei Lehren der Frömmigkeit, Weisheit und Tugend; und der letzte (Kap. 25 —31.) einen aus eben solchen Lehren bestehenden Nachtrag, der später gesammelt ist und außer Salomo auch noch an- dere Verfasser zu haben scheint. Es sind in diesen Sprü- chen die Erfahrungen eines reichen Lebens niedergelegt; sie enthalten einen unerschöpflichen Schatz von Lebensweisheit für alle Verhältnisse des Menschen; und diese Lehren himm- lischer Weisheit sind in einer Sprache voll Geist und Kraft gegeben, so daß diese Sprüche mit Recht goldene Aepfel in silbernen Schalen genannt sind. Der Prediger Salomo hat nur ein Thema, mit welchem er in viel verschlungener, oft räthselbaster Rede, die manchen Klugen schon irre gemacht hat, die Endergebnisse ei- nes Erdenlcbens, dem kein Genuß versagt war, ausspricht; und das lautet: «Es ist alles eitel, ganz eitel.» Wir hören in diesem Buche Salomo reden, der nach manchem Irrweg in seinem hohem Alter zu dieser Erkenntniß kam, und sie mit der Ermahnung, das Ewige, allein Befriedigende zu suchen, mittheilt, weil sie Keiner so mittheilen konnte, als er. Das Hohelied würde in unsrer Bibel nichts stehen, wenn es nicht in einem hohem, als dem nächsten wörtlichen Verstände aufzufassen wäre. Es gleicht einem seligen Traume von Finden und Schwinden, von Scheiden und Umfassen; es ist mit einem rosigen Duft umschleiert, in welchem die Geheimnisse des himmlischen Liebeslebens, welches die gläu- bige Seele mit ihrem Herrn führt, dem offenbar werden, der jenes Leben kennt.
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