1846 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Westermeier, Franz Ä. Bogislav
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
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schwer!. Die Belehrungen, die Ermahnungen und War-
nungen, durch welche die Apostel nun in ihren Briefen die-
sen Verirrungen entgegen zu treten, diese Gefahren zu besei-
tigen, und in diesen und anderen Beziehungen den Glauben
an den gekommenen Christus zur vollständigen Entwickelung
zu bringen suchen, sind daher für uns und für alle Zeiten
nicht allein wichtig, sondern in der That auch das ausrei-
chende Gesetz, wonach Alles, was das christliche Leben an-
geht, zu richten ist. Die apostolischen Briefe, welche unsere
Bibel enthält, sind theils an einzelne oder mehrere Gemein-
den zugleich, theils an einzelne Personen geschrieben; aber
nicht grade in der Reihenfolge, wie sie in unseren Bibeln
aufgeführt sind. Um sie recht zu verstehen, muß man ihre
Verfasser, noch mehr aber die Verhältnisse derer, an welche
sie geschrieben sind, einigermaaßen kennen, und dazu sollen
die nachfolgenden Bemerkungen über die einzelnen Briefe be-
sonders dienen.
Der Brief an die Rome r. Es ist die Christengemeinde
zu Rom, welcher dieser Brief zugeeignet ist. Rom, in Ita-
lien gelegen, war die erste Stadt der damals bekannten Welt,
denn das kriegerische Volk der Römer harte diese sich fast
ganz unterworfen. Wann, und durch wen das Christenthum
hier zuerst bekannt geworden ist, weiß man nicht genau; je-
den Falls ist es eine besonders gnädige Fügung Gottes, daß
hier, in dem Mittelpunkte der damaligen Welt, schon früh
eine so ansehnliche Gemeinde sich sammelte, weil von da
aus am leichtesten das Evangelium sich überall hin verbrei-
ten konnte. Paulus war noch nicht in Rom gewesen, als
er den Brief an die Gemeinde schrieb, obwohl er viele per-
sönliche Bekanntschaft hier hatte. (Röm. 16.) Er schrieb ihn
von Korinth aus, als er sich zum zweiten Male daselbst
aufhielt, im Jahre 58 n. Chr. G., und beförderte ihn durch
die Hand der Phöbe, die eben nach Rom reisen wollte, au
seinen Bestimmungsort. (Röm. 16, 1.) Eine Quelle von
mancherlei Uebclständen in den ersten christlichen Gemeinden
war das Verhältniß Derjenigen, welche aus dem Judenkhum
(Judenchristen) , zu Denjenigen, welche aus dem Hcidenthum
(Heidenchriften) übergetreten waren. Jene erhoben sich oft
über Diese, weil sie von dem muserwählten Volke Gottes
stammten, wollten auch noch Viel von den äußerlichen Ge-
bräuchen des Gesetzes Mosis beibehalten wissen, die doch
durch Christum abgethan waren. Bei diesem Vertrauen auf
des Gesetzes Werke, wie auch auf äußerliche Abstammung