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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 107

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
107 der Westgothen, eingenommen; furchtbarer aber wüthete darin im Zahre 470 der Landale Geiserich; und es ging jetzt auch an dem stolzen und mit dem Blute und den Thränen der Völker gesättigten Rom das Wort in Erfüllung, was der Herr einst über Babel gesprochen: «Du sollst nicht mehr heißen: Frau über Königreiche. Denn da ich über mein Volk zornig ward und entweihete mein Erbe, übergab ich sie in deine Hand; du aber bewiesest ihnen keine Barmher- zigkeit und dachtest: Ich bin eine Königin ewiglich. Darum wud über dich kommen ein Unglück, daß du nicht weißt, wann es daher bricht; und wird ein Unfall auf dich fallen, den du nicht versöhnen kannst, denn es wird plötzlich ein Getümmel über dich kommen, deß du dich nicht versiebest!» (Jes. 47.) Den allezeit weisen und heiligen Absichten Got- tes hat Rom aber auch dienen müssen. Der Verband, den es unter allen Völkern der Erde stiftete, konnte der Ver- breitung des Evangeliums nur günstig sein; vor Allem aber sollte der Druck, unter dem diese seufzeten, als Rom die Gei- ßel über sie schwang, in ihnen ein Verlangen nach einem Hel- fer und Heilande aus aller Noth der Erde erwecken, der in dem Evangelio ihnen verkündigt wurde. §. 6. Die alten Deutschen. Woher unsere alten Vorfahren eigentlich stammen, und wie sie in unser liebes Vaterland gekommen sind, wissen wir eigentlich nicht. Wahrscheinlich sind sie von Asien her viele hundert Jahre vor Christi Geburt hier eingewandert. Damals aber sah es noch gar wüste in dem lieben Deutsch- land aus. Es war ein rohes, unwirthbares, mit Wald und Sumpf bedecktes Land, das nur an wenigen Stellen urbar gemacht war. Die Bewohner desselben konnten daher kein gemächliches, weichliches Leben führen. Eine Bären - und Wolfshaul, auf die Erde gebreitet, war ihr Lager; die- selbe Haut ihr Mantel; der kühle Bach ihre Erfrischung, so gut im Winter, als im Sommer; die einfachsten Speisen, Milch, Brot und das Fleisch des Wildprets ihre Nahrung. Die gewöhnliche tägliche Arbeit im Hause und im Felde lag den Weibern und Knechten ob; Jagd und Krieg war die Beschäftigung des freien deutschen Mannes. Früh nahm der Vater seinen Sohn mit auf die Jagd, daß er seinen Wurfspieß gebrauchen lernte; der schönste Tag für den Jüng- ling war aber der, wenn er in der öffentlichen Volksver- sammlung von den Fürsten und seinem" Vater feierlich mit
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