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1. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 110

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
110 Wanderung bekannt ist. Das hier herrschende Nömerthum taugte nicht mehr; daö Alte sollte vergehen, und Alles neu werden. Gott führte daher vom Morgen her eine Menge vorher ganz unbekannter Böller herbei; diese drängten die Völker, auf welche sie stießen, vorwärts, ein Volk trieb das andere, und so entstand denn dieses Wogen und Wandern der Völker, welches dem römischen Reiche sein Dasein ko- stete, da sie sich alle auf dieses stürzten, und aus welchem die neueren christlichen Reiche entstanden sind. Unter den Völkern, welche mit in der Völkerwanderung begriffen wa- ren, that sich bald besonders Eins hervor, das deutsche Volk der Franken. Ihr König Chlodwig, der gegen das Ende des fünften Jahrhunderts lebte, harte große Eroberungen gemacht, seine Nachfolger aber waren nachgrabe so schwach geworden, daß ihre Minister mächtiger waren, als sie. Ei- ner von diesen, Namens Pipin, setzte sich daher mit Geneh- migung des Papstes, der um diese Zeit schon Viel zu sagen hatte, die Königskrone auf; aber noch viel berühmter, als er, ist sein Sohn, Karl der Große geworden, dem der Papst gar im Jahre 800 die römische Kaiserkrone aufsetzte. Er hat sein Lebelang viele Kriege geführt; aber dadurch auch ein Reich zusammen gebracht, wie es wenige gegeben hat, denn es reichte vom Ebro in Spanien bis an den Raab in Ungarn. Aber er ist einer von den wenigen großen Herr- schern, welche sich ihres Glückes nicht überhoben haben. Er war ein gar frommer Mann, dem freilich der in seiner Zeit weit verbreitete Irrthum noch anhing, als müsse man die Heiden mit der Gewalt der Waffen zum Christenthum zwingen; aber er versäumte denn doch auch auf der andern Seite Nichts, um den überwundenen Völkern christliche Bil- dung zu geben. Ueberall suchte er der Rohheit und Ver- wilderung seiner Zeit kräftig entgegenzutreten, indem er Schu- len anlegte und gelehrten Männern , unter denen besonders Einer, Namens Aleuin, sich auszeichnete, alle nur mögliche Aufmunterung zu Theil werden ließ. Er selbst gab sich in seinem Alter noch viele Mühe, lesen und schreiben zu ler- nen , denn in seiner Jugend hatte er, wie es fast allen Kin- dern damaliger Zeit, erging, keinen Unterricht empfangen. In seinem Hause lebte er sehr einfach;-seine Frau und Töch- ter mußten fleißig Wolle- und Flachs spinnen und weben, und er trug keine anderen Kleider, als welche sie ihm-mit ihrer Hände Arbeit bereitet hatten. Nur ein Mann, wie Karl der Große, war im Stande,
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