Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 9

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
— 9 kein guter Mensch war, denn er meinte es nicht gut mit arr- dern Menschen, er hatte nur sich lieb. Daher hatte er eine: Menge Geld aufgehäuft, und andere Menschen um ihn herum waren ganz'arm. Wenn er in der Nacht von Jemand träumte, so schickte er am Morgen hin und ließ den Men- schen todt machen, weil er durch ihn im Schlafe gesiört wor- den sek. Einen solchen Menschen konnte Niemand gut seyn, weil er Niemandem gut war, und überhaupt kein gutes keinen guten Willen, keine Neigung Gutes zu thun hatte. Der Mensch soll aber nicht nur das Gute wissen und kön- nen, er soll es auch wollen; sonst hilft alles Wissen und Können Nicht-; er soll ein guter Mensch seyn. 8. Thätige Menschen. öudwig hatte von Natur recht viel Fähigkeiten, d. h. es wurde ihm sehr leicht irgend Etwas zu begreifen und zu mer- ken. Seine Aeltern schickten ihn daher recht ordentlich in die Schule, und er lernte so gut, daß er alle seine Mitschüler übertraf. Nach vollendeter Schulzeit ließen ihn seine Aeltern das Lischlerhandwerk lernen, und er fand sich auch darein so gut, daß ihn sein Meister gar sehr lobte und er recht bald die beste Arbeit verfertigen konnte. Er war auch sonst ein gutmüthiger Mensch, der allen Andern gern alles Gute gönn- te und es ihnen auch verschafft und gethan hätte, wenn es ihm nur keine Mühe und Anstrengung kostete. Aber das war seine Krankheit, er war träge. Weil ihm anfänglich Aues leicht ward, so scheuste er hernach auch jede Anstrengung. Dazu kam, daß er nach dem Tode seiner Aeltern ein hübsches Vermögen erbte. Nun glaubte er, er brauche nicht mehr zu arbeiten, und der junge Mann, der so Viel wußte, so Viel konnte, auch alles Gute wollte, that doch Nichts, wurde also unnütz für die Welt und stürzte sich endlich selbst in Ar- muth und Verachtung. Man hatte ihn sonst nur den klugen, den geschickten Ludwig genannt; jetzt hieß er der faule Lud- wig, der Tagedieb; weil er kein thätiger Mensch war. 9. Wozu bist du nun da? §ranz fragte seinen Vater, als dieser einen Baum Pflanz- te; „Warum pflanzest du nur den kleinen Baum, der tragt
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer