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1. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 26

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
26 und nach wurden die Riemen locker, mit welchen der Man- telsack ang bunden war, und der Mantessack si-ll herab, ohne daß es der Kaufmann merkte. Der Hund aber sahe es und sing, an zu winseln. Der Kaufmann kehrte sich nicht daran. Da der Hund imnier ärger bellte, so hieb ihn der Kaufmann ein paarmal mit der Peitsche. Aber der gute Hund hörte nicht auf. Er sprang an das Pferd, und biß es in die Füße, daß es nicht werter gehen sollte und der Schaum stand ihm vor der Schnautze. Nun dachte der Kaufmann sein Hund sei toll geworden, und schoß ibn mit seiner Pistole, daß er niederstürzte und ritt dann wei- ter. Als er noch eine Strecke geritten war, kühlte er hin- ter sich, und erschrack, als er seinen Mantelsack vermißte. Nun ritt et zurück und sah überall Blut von seinem Hun- de. Endlich kam er dahin, wo sein Geldlack he.runt''rge- fallen war. Da lag sein treuer Hund neben dem Sacke. Er wedelte mit dem Schwänze, leckte seinem Herrn die Hand und starb. In Nom war vor alten Zetten die böse Gewohnheit, Menschen, die man wegen irgend eines Verbrechens am Leben strafen wollte, wilden Thieren vorzuwerfen, welche man eingesperrt hatte und vorher hungern ließ, daß sie begierig über die unglücklichen Menschen herfñlen und sie zerrissen. Das nannte man ein angenehmes Schauspiel. Einstmals wurde ein Sclave, (weißt du noch, was ein Sclave ist? —) der seinen Herrn entlaufen war, wieder eingefangen, und sollte nun auch so grausam hingerichtet werden. Ein grimmiger Löwe wurde auf ihn losgelassen, der lange vorher gehungert hatte. Wüthend stürzte das wilde Thier heraus; aber, o Wunder! als der Löwe den Sclaven erblickte, legte er sich schmeichelnd zu seinen Fü- ßen nieder, leckte ihn und bezeigte auf alle Weile seine Freude. Der Kaiser ließ den Sclaven vor sich kommen und fragte ihn, wie es zugehe, daß der Löwe ihn verscho- ne? Da erzählte der Selaoe folgende Geschichte: „Als ich entlaufen war, verbarg ich mich aus Furcht in den Wäl- dern, daß mich Niemand finden sollte. Da batte ich mich einmal, weil ich müde geworden war, in eine Höhle ver- locken f um dort auszuruhen. Aber kaum war ich darinne so kam ein großer Löwe herein, der hier- seine Wohnung hatte. Ich wäre bald vor Schreck gestorben; aber der Löwe
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