1829 -
Neustadt a.d.O.
: Wagner
- Autor: Schwabe, Johann Friedrich Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
daß ich damals auf der Treppe, und -nach dem Artkbruchf
sagte: „Wer weiß, wozu es gut ist!"
Ob du feurig oder flüchtig,
Trübe oder schläfrig bist,
Jeder ist zum Guten tücht-g,
Wer in Liebe thätig ist.
Alles kann zum Beßten dienen,
Was um's Beß're sich bemüht,
Menschenglück und Würde -grünen,
Wo der edle Sinn entblüht. '
25, Die vernünftige Seele, oder die hohem Geisteskräfte
des Menschen.
Eo wäre ich doch weiter Nichts als ein Thier, sagte Ro-
bert, als er bis hiecher gelesen halte; denn Alles was ich
bin und kann und habe, das sind,- können, haben andere
Thiere auch. Ich habe einen Körper, den haben auch dir
Thiere. Ich habe an demselben die Werkzeuge zum Sehen,
Hören, Schmecken, Riechen, Fühlen; eben so die Thiere.
Ich habe eine Seele, d. h. daö Vermögen zu fühlen, zu mer-
ken, zu begehren und daraus hervorgehende Leidenschaften und
ein Temperament; das Alles ist eben so bèi den Thieren,
bei einem nur mehr, bei dem andern weniger.
Du hast Recht, mein Sohn, antwortete der Vater,
auch die Thiere haben Eigenschaften und Kräfte den deini-
gen ähnlich; aber wie du schon bei der Bildung deines Kör-
pers und dem Gebrauche der Smneswerkzeuge es gefunden
hast, so ist auch das Vermögen zu fühlen, zu mdrken, zu
begehren weit ausgebildeter, als bei allen Thieren. Deine
Leidenschaften und deiss Temperament sind clwas ganz An-
deres, als du sie bei den Thieren beobachten kannst. Ob-
gleich auch nur Naturtrieb oder Znstinct, so ist es doch ein
sehr veredelter, zum Genusse und zur Thätigkeit vielmehr
fähiger Naturtrieb.
Das gebe ich gern zu, erwiederte Robert, daß wir
veredelte Thiere sind, die alle thierische Anlagen und Kräfte
in vorzüglichem Grade, vorzüglicher Ordnung und glückli-
cherem Verhältnisse besitzen. Aber wenn man nun die ein-
zelnen Kräfte, die sich zerstreut bei einzelnen Thieren in