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1. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 78

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
— 78 Sterben muß der Mensch einmal, ob mm hier oder anders- wo. Viele sterben leicht und schnell in der Schlacht. Und viele Menschen werden elend und krüppelhaft, die nicht in den Krieg kommen; denn es gibt ja gar viele Zufälle, die der Mensch nicht vermeiden kann, und jeder Beruf hat sei- ne Gefahren, wohl, wer in seinem Berufe stirbt. Aber, lieber Sohn, nur ein gutes Gewissen muß der Mensch hü- den, welcher mulhvoll der Gefahr entgegengehen soll. Der Soldat, der dem Tode ins Augi sehen soll, muß vor allen Dingen dafür sorgen, daß er jeden Augenblick dem höchsten Richter getrost entgegengehen kann. Der Soloat, der den wehrlosen Bürger plagt, der friedliche Menschen beraubt, mit Feuer und Schwert wüthet, der ist ein schlechter Mensch — und auch ein schlechter Soldat. 10. Die theure Zekt. Der alle Jakob hat uns erzählt, daß im Kriege oft auch theure Zeit entstehe; „was ist denn eine theure Zert?" fragte Otto seinen Vater. Theuere Zeit,, oder Theuerung nennt man, antwortete dieser, die Landplage, wenn die nothwendigen Lebensbedürfnisse im Preise so hoch steigen, daß der, welcher nicht selbst sein Brod erbaut, nicht mehr so viel Geld erarbeiten kann, als er für Erkaufung dessel- den bedarf. Fehlt das Getraide ganz, oder wird so theuer, daß es nur von ganz reichen Leuten noch bezahlt werden kann, so entsteht eine Hungersnoth. Eine solche Theuerung oder gar Hungersnoth kann allerdings leicht im Kriege entstehen, wenn zahlreiche Kriegsheere in einer Gegend alle Vorrathe aufzehren oder auch verwüsten; doch werden dann gewöhnlich bald aus andern Gegenden, wo- hin der Krieg nicht gekommen war, wieder Nahrungsmit- tel zugeschafft, so, daß zwar die Preise desselben höher steigen, aber doch der Mangel wenigstens nicht lange an- yält, und also keine-Hungersnoth daraus wird. Aber schlim- mer ist es, wenn durch ungünstige Witterung die Aernten mißrathen, wodurch zuweilen Theuerung und Mangel in ganzen Ländern und auf lange Zeit entstehen. Dieß ist dann eine große Noth. Die gefährlichste Theuerung, und an man- chen Orten wahre Hungersnoth, war in Deutschland in den Jahren 1771 und 1772,' wo in den Gegenden, die an Ge- rraide arm sind, z. B. im sächsischen Erzgebirge, mehrere
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