1829 -
Neustadt a.d.O.
: Wagner
- Autor: Schwabe, Johann Friedrich Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Komm also mit Frau und Kindern hübsch früh, und richte
Dich ein, daß Du mit den Deinigen ein Mal über Nacht bei
uns bleiben kannst, damit wir nach alter Sitte ein Paar frohe
Tage mit einander zubringen können. Der Himmel erhalte
uns Alle gesund und schenke uns gute Witterung und frohe
Gemüther. Meine Frau laßt euch alle herzlich grüßen,
und erwartet Euch, so wie
Dein
N. N.
den 19. Octbr.
1824. alter Freund und Gevatter
Christoph Lebemann.
7. An einen Arzt.
2,'eber Herr Doctor! Meine kleine Tochter Friederike, deren
Siesich vielleicht noch erinnern, da Sie ihr im vorigen Jahre
die Schutzpvcken eingeimpft haben ist plötzlich sehr krank ge-
worden. Sie klagt über den Kopf, hat Uebelkeiten, Drüben
im Halse, so daß sie kaum noch schlucken kann, und scheint
viel Hitze zu haben, da sie öfter Etwas zu trinken verlangt.
Sie ist 4 Jahre alt, ist sonst recht gesund und munter und
mit keiner Kränklichkeit behaftet. Da sie jetzt auch wider /
ihre sonstige Gewohnheit viel, obgleich unruhig schläft, so
sind wir in großer Sorge und ersuchen Sie, so bald es nur
möglich, sich gütig zu uns zu bemühen, um dem armen
Kinde beizustehen.
Wir setzen unser ganzes Vertrauen auf ihre Kunst und
Ihre Sorgsamkeit, und hoffen, daß uns der liebe Gott durch
Sie das liebe Kind gewiß erhalten wird. Rechnen Sie im
Voraus auf unsere Dankbarkeit und Verehrung, mit der
ich bleibe
Ihr
N. N. gehorsamster Diener
den 20. Marz 1821. Hans Sorgevoll.
8. Bericht eines Dorfrichters an das Justiz-Amt.
§)er unterzeichnete Ortsvorstand sieht sich in die traurige
Nothwendigkeit verseht, dem Wohllöblichen Justiz-Amte zu
Rechtenhausen gehorsamst anzuzeigen, daß der chiesige Mit-
nachbar Caspar Ausfcld feit einiger Zeit an Geistes-
verwirrung so sehr leidet, daß man, um seiner eignen Fa-
N