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1. Der Jugendfreund für Schule und Haus - S. 242

1841 - Gütersloh Erfurt : Martinsstift Bertelsmann
A4ä lss Gott m uns wirket, Gottes Kraft, damit Er uns kräftig und stark machet, Gottes Welkheit, damit er uns weist! macht, also die andern, Gottes Stärke, Gottes Heil, Gost tes Herrlichkeit u. dergl. Wie ich nun zuvor dieses Wört^ lein „Gottes Gerechtigkeit" mit rechtem Ernst hastete, st sing ich auch dagegen an, dasselbe als mein allerliebstes und tröstlichstes Wort tbeuer und hoch zu achten, und war mit derselbige Ort in St. Paulo in der Wahrheit die rechst Pforte des Paradieses. Hernach las ich auch Augustins ste spirite & litera, und fand daselbst ohngefähr, dessen töl auch nicht gehvffet hätte, daß er auch dies Wörtlein „Gost tes Gerechtigkeit" eben der Gestalt ausleget von solcher Gst rcchtigkeit, mit welcher uns Gott anzeucht und bekleidet, wenn er uns rechtfertigt; wiewohl nun dasselbe noch niäst genug gesagt ist und das nicht eigentlich ausdrückt und est klart, wie uns Gott Gerechtigkeit zurechnet, gesiel mir gleiche wohl dieses, daß er von Gottes Gerechtigkeit also lehret, dadurch wir gerechtfertigt werden." Zu eben dieser Zeit gerictb Luther wegen seiner Seeles angst einstmals in eine so tiefe Schwermulh, daß er sich ist eine Zelle fest einschloß, und anderthalb Tage nicht zurst Vorschein kam. Mit Gewalt mußte man die Thür aufbr^ chen, und da fand man den Mann Gottes auf dem Beste liegen, fast erstorben. Wie ein Todter, mit offenen, stieren Augen liegt er da, starr und blaß. Alsbald stimmt seist Freund, Lukas Edenberger, mit einigen Chorschülern im Kreu^ gewölb einen frommen Gesang an. und siehe! die edle Kreist tur Gottes, die holde Musika, bringt den beinahe erstarbst neu Mann wieder in's Leben zurück. „Da findet sich au^ rin alter Mönch im Kloster," sagt Melanchtbon, „der ihst oft tröstet. Denn als er demselbigen seine Schrecken offerst baret, hat er ihm viel vom Glauben gesagt, und ihn am den Artikel des Glaubens von der Vergebung dek Sünden gewiesen. Diesen Artikel hat ihm derselbige Alst ausgelegt und gesagt, daß man nicht allein insgemein glaist beu müßte, daß Etlichen ihre Sünden verziehen würden, wie auch die Teufel glauben, daß sie David und St. Pestk verziehen seien; — sondern das wäre Gottes fehl, daß unser Jeder insonderheit glaube, ib^ wären seine Sünden nachgelassen. Und daß ches der rechte Verstand wäre, hat er bewiesen aus einerst
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