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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 207

1839 - Karlsruhe : Groos
Geschichtliches von merkwürdigen Orten des Großherzogthums. 207 Im 16.Iahrhundert verlor die Stadt Constanz ihre Reichsfreiheit, indem sie mit den Evangelischen gemeinsame Sache machte, aber der kaiserlichen Uebermacht unterlag. Bei der niedern Geistlichkeit nämlich fand 1519 die evangelische Lchre großen Eingang, so daß eine völlige Umwandlung der kirchlichen Verhältnisse vor sich ging. In Verbindung mit den Städten Straßburg, Memmingen und Lindau legte sie durch ihren Stadtschreiber Joachim Mahler ein besondres Glaubensbekenntnis auf dem Reichstage zu Augsburg . 1530 dem Kaiser vor, und schloß, sich an die Fürsten des schmalkal- dischen Bundes an. Ambrosius Bla rer, von Constanz ge- bürtig, früher Mönch zu Alpirsbach, und ein Freund von Brenz, war hier das Hauptwerkzeug zur Verbreitung der neuen Lehre, und in ganz Oberschwaben führte er von Tübingen an bis zum Bodensee die Kirchcnänderung aus. Als der erste Religionskrieg ausbrach, zogen 1546 die Fähnlein von Constanz mit denen von Kempten, Ulm, Reutlingen unter dem berühmten Augsburger Feldhauptmann Schärtlin aus, und eroberten schnell die für un- überwindlich gehaltene Ehrenberger Klause in Tprol, um den Kaiser Karl V in Regensburg zu überraschen, ehe er noch seine Truppen an sich gezogen hätte. Aber die Fürsten riefen Schärtlin ab. In Sachsen nahm die Sache der Evangelischen durch die Ge- fangennehmung des Kurfürsten Johann Friedrich bei der Schlacht zu Mühlberg, eine üble Wendung und Constanz ward 1548 in die Acht erklärt. „In der Nacht vom 4. August brach der kaiser- liche Kriegsobrist Vives mit 3000 Mann spanischen Fußvolks von Ueberlingen aus, um Constanz unversehens zu überfallen. Ein Haufe näherte sich der Vorstadt Petershausen in tiefster Stille. Hier aber witterte ein Wächter die Gefahr, und warnte den Bür- germeister. Es war morgens 2 Uhr. Eilends wurde die Bürger- schaft unter die Waffen gerufen, die trockenen Gräben erlaubten dem Feinde/ an die Mauer heranzuschleichen. Ein Thor ward er- stürmt; aber die Bürger wichen nur Schritt vor Schritt aus der Vorstadt. Auf der Rheinbrücke war der Kampf am Heftigsten^ Da stritt zunächst am Feinde lange ein Metzger mit der ganzen Kraft seines starken Armes. Mehrere Feinde lagen getödtet vor ihm, und über ihre Leichname hinweg drang er auf die übrigen ein und zwang sie zum Weichen. Endlich gelang es zwei Spaniern,
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