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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 213

1839 - Karlsruhe : Groos
Geschichtliches von merkwürdigen Orten des Großhcrzogthums. 213 engen Neckarthales, wo sich nämlich dasselbe in die Rheinebene öffnet, auf dem linken Ufer des Neckars, am Fuße des hohen Kö- nigsstuhls, der jetzt Kaiserstuhl heißt. Sie besteht aus der eigent- lichen Stadt, der Vorstadt und der Bergstadt (Burgweg genannt). Seitdem aber das Mittelthor abgetragen ist, geht die eigentliche Stadt in die Vorstadt ununterschieden über. Sie ist hart an den Fluß undan diebergwand angebaut. Ein schönes, ansehnlichesthor(das Neckarthor) führr aus dem Neckarthale von Osten her ln die Stadt; das Mannheimerthor führt in die Rheinebene hinaus. Sie ist gegen '/2 Stunde läng, aber sehr schmal, so daß nur eine lange fahrbare Hauptstraße durch dieselbe zieht. Aus der Mitte der ei- gentlichen Stadt erhebt sich auf freiem Platze die alte, ehrwürdige Kirche zum heiligen Geist; im Südosten der Vorstadt steht die noch ältere Sanct Peterskirche. Aus der Mitte der eigentlichen Stadt, dör heil. Geistkirche gegenüber, führt eine schöne steinerne Brücke, welche 702' lang, 30' breit ist und auf 9 steinernen Bo- genpfeilern ruht und 6 Altanen hat, durch das mit 2 runden Thürmchen gezierte Brückenthor auf das rechte Ufer des Neckars, an welchem sich der hohe Heiligenberg erhebt, der hochhinan mit Nebenangepflanzt ist, und auf dessen Gipfel noch einige Mauern eines verfallenen Klosters stehen, zu welchem früher stark gewall- fahrtet worden ist. Der Königstuhl ist bloß mit Eichen und Buchen bewachsen, und nur der untere Saum ist von zahmen Kastanien- und Obstbaumgruppen begrenzt.— Vormahls war Heidelberg die Hauptstadt der rheinischen Pfalz und bis zum Jahr 1720 der Sitz der Kurfürsten und Pfalzgrafen bei Rhein. Ihren Namen hat sie wahrscheinlich vom Berge, an den sie angebaut ist, welcher früher Heidenberg genannt werden mochte, indem die Römer da, wo das obere Schloß gestanden, ein Kastell gegen die Allemannen erbaut hatten. Der Name von Heidelbeeren, die am Berge wachsen, ist wohl nur eine spätere Deutung. Nheinfränkische Herzoge beherrschten früher diese Gegenden am Rhein; von den Pfalzgrafen, so Viel als Hausmeiern, welche in allen weltlichen Angelegenheiten die Ersten oder Nächsten der fränkischen Könige und die Ersten und Nächsten eines Herzogs waren, war der Pfalzgraf des rheinfränkischcn Herzogs der angesehenste. Die rheinfränkische Herzogwürde kam durch Konrad den Salier zur
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