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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 216

1839 - Karlsruhe : Groos
216 Zweite Stufe des Unterrichts. war nach der in Paris und es besorgte dieselbe ein Freund Ruprechts, Marsilius von Inghen, welcher früher an der Hochschule zu Paris angestellt war. Die wöchentliche Kost für einen Stu- denten belief sich nicht höher als auf 3 kr , und diejenigen Ein- wohner waren von gewissen Abgaben frei, welche Studentenkost- tische führten. Jährlich wurden die Wohnungen untersucht und geschätzt. Bei einer Buße von 60 fl. durfte kein Student beein- trächtigt oder verletzt werden. Ruprecht war ein großmüthiger, weiser und frommer Fürst. — Ruprechts gleichnamiger Enkel ge- langte 1400 auf den deutschen Kaiserthron, statt des trägen Kai- sers Wenzel. Er war ein Fürst mit kaiserlichen Eigenschaften, konnte aber als deutscher Kaiser Wenig ausrichten, da ihn die üb- rigen Fürsten lähmten. Er vergrößerte und verschönerte die Hauptkirchegum heilig en G eist. Dieselbe ward schon zu Anfang des 13ten Jahrhunderts erbaut. Er, so wie sein Sohn Ludwig, ruhen mit ihren Gemahlinen in derselben. Er vermehrte das Schloß mit dem sogenannten Ruprechtsbau, der auf der linken Seite des Schlosses steht. Er verwahrte die Grenzen der Pfalz mit festen Schlössern und stellte eine gute Gerichtsordnung her. Ruprecht starb 1410 und hinterließ 4 Sösine, welche 4 besondre Linien des pfälzischen Hauses gründeten; Ludwig, der Bärtige, erhielt das Stammfürstenthum mit der Kurwürde; Johann die Oberpfalz; Stephan die Grafschaft Zweibrücken und Simmcrn, und Otto die Aemter Mosbach, Borberg. Die stephanische Linie theilte sich dann wieder in die simmerische und zweibrückische; die von Otto aber erlosch bald wieder. — Ludwig derbärtige war ein ausgezeichneter Fürst. Er vollendete das Heiliggeiststift und schenkte demselben seine ganze Büchersammlung, unter dem Beding, daß man sie zum Gebrauche der Studie- renden össentlich aufstelle. Dieser Ludwig befand sich bei der Kirchenversammlung zu Constanz und ihm ward der abgesetzte Pabst Johann Xx11i zur Verwahrung übergeben, den er auf sein Schloß Heidelberg brachte. — Kurfürst Ludwig der Sieg- reiche that sich durch seine verbesserte Kriegskunst hervor. Er errichtete in Heidelberg ein Oberhofgericht und schaffte die Vehm- gerichte ab, indem er die Freistühle aufsuchte., sie zerstörte und die Freirichter vertrieb. Ueber seine Schlösser und Festungen setzte Friedrich die erfahrensten Ritter zu Hauptleuten, die die-
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