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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 264

1839 - Karlsruhe : Groos
264 Zweite Stufe des Unterrichts. sinnt gegen seinen Bruder Ferdinand, welcher das Herzogtum Würtemberg nicht vergessen konnte. Ferdinands Sohn, der nach- mahlige Kaiser Maximilian Ii, ward der beßte Freund Christophs. Christoph trug am Meisten dazu bei, den Religionsfricden zu Augsburg 1555 zu Stande zu bringen, als sich gerade Alles zu zerschlagen drohte. 1560 vereinigte er noch mit unsäglicher Mühe die deutschen Fürsten seines Bekenntnisses zu Naumburg, um sie zur Einigkeit zu vermögen. Kaiser Ferdinand selbst mußte seine Hilfe noch in Anspruch nehmen, um die Erwählung seines Sohnes Maximilian zum deutschen Kaiser durchzusetzen. Christoph starb, zu frühe geschwächt von den Anstrengungen seiner Jugend, den 28. Dezember 1568, in einem Alter von 53 Jahren, von seinen Unterthanen als ein milder und weiser Vater, so wie von Kaiser und Reich als ein tresslicher Fürst betrauert. Er war so herab- lassend, daß er oft redliche Greise an seine Tafel zog. Mit der Redensart: Er ist ein zweiter Christoph, lobte das Volk Ln späterer Zeit noch einen guten Nachfolger^ Ihm folgte sein Sohn Herzog Ludwig, nach welchem die Re- gentenfolge auf die Nachkommen des Grafen Georg, eines Bru- ders des Herzogs Ullrichs, überging. 1699 ward Würtemberg erst des Afterlehens von Oestreich los; jedoch behielt sich Oestreich die Nachfolge vor, wenn der würtembcrgische Mannsstamm aus- stürbe. Im 30jährigen Kriege ward nicht leicht ein Land so ver- wüstet und zerstückelt als Würtemberg. Nur die Bergfeste Hohent- wiel, von Widerhold vertheidigt, der den Städten Eonstanz, Ueberlingen, Stockach, Radolfszell, Pfultendorf, (in Pfullendorf zeichnete sich damahls der Bürgermeister Martin Schneller durch seinen klugen und aufopfernden Amtseifer aus; derselbe büßte sein Leben unterwegs ein, als er eine Kriegscontribution aus mehreren Wägen bestehend mit Be- deckung nach Hohentwiel geleitete, wobei er von einem feindlichen Haufen, der die Heimkehrenden anfiel, erschossen ward) schwere Kriegssteucrn auferlegte und dieselben von ihnen mit bewaffneter Hand eintrieb, und der in Kirchheim unter Teck begraben liegt, indem er als Vogt daselbst starb, kam allein nicht in Feindes Hand. Von 1634 — 41 sank die Bevölkerung Würtembergs von 330,000 Menschen auf 48,000 herunter. Wer hatte fliehen können, war entflohen; die Andern hatte Krieg, Hunger, Pest weggerafft, Unter Ludwig Xiv hauste auch
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