Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 295

1839 - Karlsruhe : Groos
tic Nachbarländer des Großhcrzogihums Baden. 265 den Armen einer Bettlerin, die am Wegesaß, verblutete der deutsche Kaffer sein Leben. Der Sohn des Erstochenen, Herzog Leopold von Oesterreich, zog mit vielen Rittern, Herren und einem großen Kriegsvolke heran, um die Leute der Waldftätte zu züchtigen. Als eine neue Ursache, sie mit Krieg zu über- ziehen, nahmen daher, daß sie sich dem Kaiser Ludwig dem Vaier stait seinem Bruder Friedrich von Oesterreich ergeben hatten. (Es standen sich nämlich damahls in Deutschland 2 Kaiser einander feindsich gegenüber). Von dem kleinen See Aegeri (zwischen dem Vierwaldstätter - und Zürchersee) her zog er auf Morgarten gegen das Gebirg der Schweizer heran. Er führte viele Stricke mit sich zur Hinrichtung der Vorsteher des Volkes. Der Graf Otto von Straßberg zog mit einer andern Heeresabtheilung über den Saumpaß Brünig gegen Unterwalden. — 600 Schwyzer und 400 Urner und. 300 von Unterwalden nebst 50 aus Schwyz verbannten Männern, -die ge- kommen waren und gebeten hatten, ihr Vaterland wieder durch Heldenthaten verdienen zu dürfen, stellten sich den 16. November 1315 den heranrückenden O e- fireichern entgegen. Die Eidgenossen griffen herzhaft mit großem Geschrei an. Die 50 Verbannten wälzten Felsen auf die Scharen der Ritter, und brachen im Morgenncbcl hervor. Da entstand Verwirrung unter des Herzogs Scha- ren, Bestürzung und Flucht. Zn dem Engwege des Aegerisees wurden die Reisigen gedrängt. Unter den Hellebarden (Aerten) und Morgensternen (Keulen) fiel der Kern des österreichischen Adels. Leopold entkam nur mit Noth durch schmachvolle Flucht. Den folgenden Tag eilten die Sieger über den See nach Unterwalden, und schlugen dort den Otto von Straßberg. Da ward der Name der Schwyzer weltberühmt, und sie gaben dem ganzen Lande ihren Namen. Darauf erneuerten die Waldstätte ihren Bund in Brunnen, nahmen von dem Tage keinen Vogt mehr an. sondern regierten sich selbst durch einen Landammann, den Vorstand der Landsgemeinde. — Bald darauf trat auch Luzern zu ihrem Bunde, deren Bürger nur mit Wider- willen unter dem Herzoge von Oestreich gegen die Unterwaldner gestritten hatten. Von Oesterreich ward der Adel von Aargau gegen die unzufriedenen Luzerner aufgeboten. Mannhaft wehrten sich die Bürger Luzerns gegen ihn. Aber die vornehmen Geschlechter von Luzern hatten sich verschworen, eine Mordnacht anzustiften, und die Freunde der Waldstätte in den Betten zu er- würgen, um die Stadt den Herzogen von Oesterreich auszuliefern. Schon stunden sie bewaffnet in finstrer Stunde unter dem Schwibbogen am See, unter der Trinkstube der Schneider, alsein Knabe ihre Anschläge zufällig behorchte. Sie ergriffen den Knaben, und wollten ihn todten. Er mußte den Eid thun, keinem Menschen zu sagen, was er gehört habe. Aber er ging in die Trinkstube der Metzger, wo noch mehrere Bürger verweilten, und sprach zu dem stummen Ofen hin mit lauter Stimme alles, was er keinem Menschen zu sagen geschworen hatte. Alle Bürger horchten verwundert auf, eilten hin- weg, und weckten die Stadt. Sie nahmen die Verschwornen gefangen, riefen Hilfsvolk von Unterwalden, und vertrieben die Vornehmen. Die Herzoge
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer