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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 421

1839 - Karlsruhe : Groos
421 Asien. Kinder werden gekauft und zu Schlachtopfern bis zu einem gewissen Alter aufgezogen. Mütter tragen ihre Kinder, namentlich Mädchen, in den Gang- es ; Familien werfen ihre greifen Eltern in denselben, und lassen dieselben in seinen Fluten umkommen, oder von Krokodillen aufgezehrt werden. Sie glauben die Seelenwanderung, daß nämlich die Seele des Gestorbenen zur Reinigung oder Büßung durch Thierleiber wandeln müsse. Darum schlachten sie keine Thiere, sondern nähren sich von Pflanzenkost und Milch und Butter. Stirbt ein Mann, so ist der Wittwe oder seinen Wittwen, wenn er nämlich mehrere Weiber hatte, auferlegt, sich mit dem Leichnam verbrennen zu lassen. (Wohin jedoch die englische Herrschaft sich erstreckt, wird dieser Grau- samkeit gesteuert). — Eine Secte des Bramadienftes ist der Buddhadienst, der in Hinterindien, Tibet, Chiira und Japan besteht. Buddha ist der Stif- ter dieser Secte, 600 Jahre vor Christus; Buddha führt als Gott auf Ceylon den Namen Gaudma und in China Fo. Die Hindus sind durch Wollust, Lüge und Grausamkeit verdorben, sonst friedlich, zum Nachdenken geneigt, von Körper zart, geschmeidig und gewandt, gelbbraun mit kleinen'händen; kunstreich im Weben baumwollener und seidener Stoffe; Nesseltuch. Viele kleine Staaten unter eigenen Fürsten oder Raiahs. Die englische Compagnie besitzt unter dem Schutze ihres Kö- nigs den schönsten und fruchtbarsten Theil Indiens mit 80 Millionen Unter- thanen; gegen 30 Millionen stehen in mittelbarer Abhängigkeit von dersel- den. 1519 eroberte ein Nachkomme Timurs Hindostan und beherrschte es unter dem Titel eines Großmoguls; sein Hof war zu Delhi. Seine Nach- kommen dehnten die Eroberungen aus. Unter ihnen erhob sich der kriegerische Stammder Mahratten. Durch Vasko de Gama wurden 1498t>tc Portir- giesen mit Vorderindien bekannt und besetzten die östlicheu und westlichen Küsteü. Von 1697 — 1740 nahmen ihnen die Holländer dieselben bis auf Goa ab. Von 1639 — 1696 besetzten die Britten Madras, Bombay und Kalcutta, stritten sich dann mit den Franzosen um den Vorrang. 1783 setzten die Britten den Großmogul in Ruhe. 1824 eroberten sie das untere Ge- biet des birmanischen Reichs. Die herrschenden Winde in Indien sind die Moussous. Im Sommer Nord-, im Winter Südwinde. Nur 2 Jahrszeiten: die Regenzeit und die trockene Jahrszeit. Die Cholera ist hier einheimisch. Die kostbarsten Edelsteine, wie Diamanten, Rubinen, großer Pflanzenreichthum; Fei- genbäume, Palmen, Mangostanbänme (große Bäume mit köstlichen, gesunden Früchten), Ebenholzbäume; Sago, Zimmt, Pfeffer, Zuckerrohr, In- digo, Baumwolle, Kampfer. Elephanten, Nashörner, Tiger,'Löwen, Niesen-, Brillenschlangen, Krokodille, Affen, Moschusthiere, Antilopen; Papageien, Kolibri. Die Vornehmen lassen sich in Palankins (Trag- sesseln) tragen: man schläft auf dem Lande wegen des Ungeziefers in Häng- ematten; ans Reisen hängt man dieselben an Bäumen auf. In allen Gesellschaften kaut man Betel (Blätter einer Pfefferpflanze), wodurch der Speichel und die Lippen rothgefärbt werden. Dies gehört zum Anstand.
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