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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 427

1839 - Karlsruhe : Groos
Afrika. 427 stirbt, werden die, welche das Grab gemacht haben, sogleich hingerichtet; von seinen Weibern werden 24 ausgesucht, und mit zerschlagenen Beineu lebendig in die Gruft geworfen und begraben. Eine Menge Menschen wird bei seinem Leichenbegängnis geopfert. Ihre Priester sind Zauberer, Wahr- sager, Zeichendeuter. Wenn dieselben bei irgend einem Unglück, z. B. bei einer Krankheit, Jemand in der Volksversammlung als die Ursache des Uebels be- zeichnen, das derselbe durch Zauberei bewirkt habe, so wird er ergriffen und umgebracht. Grausame Kriege werden von einigen Stämmen ge- führt, wobei man die Gefangenen schmaust oder opfert. Wilde nächtliche Tänze werden gehalten. Sie lieben den Tanz über Alles. In den Dör- fern findet man des Abends und Nachts stets Tanzgescllschaftcn. Mau tanzt und fingt dazu nach einer großen Trommel. Sie leben in Vielwei- berei. Einer hat oft 10 — 12 Weiber. Den gebrannten Wassern und der Wohllust find sie sehr ergeben. Menschenjagden werden von den Man- dingos, Fullahs und andern Stämmen angestellt, um Sclaven für den Handel zu fangen. Es kommt vor, daß die nächsten Verwandten einander als Sclaven verkaufen. In großen Scharen treiben die Sclavenhänd- ler mit Peitschen die Unglücklichen, die ihre Freiheit verloren haben, den Küsten zu, wo Sclavenschiffe in Bereitschaft sind, sie aufzunehmen. Den Sclaven, die fortgeschafft werden, sind die Hände gebunden; durch gabel- förmige Hölzer, durch die sie die Köpfe stecken, find ssie zusammengejocht, so daß nur ihre Füße frei find Auf den Sclavenschiffen werden sie zu 2 und 2 an Händen und Füßen zusammengefesselt, und in den dunkeln Schiffs- räumen aufgeschichtet. Einer erhält nur einen Raum von 57-'Länge und 17a' Breite, so daß er oft nur auf der Seite liegen kann. Sie werden uach Amerika gebracht, um dort zum Bau der Zucker- und Kaffeepflanz- ungen verwandt zu werden, weil sie zur Arbeit kräftig find. Unterwegs stirbt meist je der 10. Mann. Ein Sklavenschiff fuhrt oft 6 — 800 solcher Unglücklichen. Die Engländer steuern der Schändlichkeit des Sclavenhan- dels; die Franzosen wollen steuern. Englische und deutsche Heidcnboten arbeiten auf der W. Küste unter den Negern. 1836 find von 80 Sclaven- schiffen, welche 28,000 Sclaven wegführten, nur 5 genonnncn worden. 7. Das C a p la n d, an der Südspitze Afrikas, sonst holländisch von 1650 an, seit 1806 englisch, ursprünglich von Hottentotten bewohnt. Der Portu- gtese Bartholomäus Diaz hat im Auftrage seines Königs Johann Ii I486 diese Südspitze zuerst befahren und Vasko de Gama fand später den See- weg nach Ostindien. Die Capstadt, am Vorgebirg der guten Hoff- nung, am Fuße des Tafelbergs an der Tafelbai, 24,000 E., Sitz des Statthalters, Anlandeplatz der Ostindienfahrer, um frisches Wasser einzu- nehmen, Weinbau. — Gegen N. wohnen die B usch m ä nn er, und B'k4- juanen, gegen Nordosten die Kaffern. Man unterscheidet die Colonial- Hottentotten und die Namaquashottentotten. Die erstern find durch dir schmählige Unterjochung der Holländer seit 1600 stumpf, träge und roh- sinnlich geworden. Die letztern haben bessere Hütten und treiben starke Viehzucht. Sie beten den Mond an und ein gewisses kleines Jnsect. Si«
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