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1. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 447

1839 - Karlsruhe : Groos
Ueberblick über die Geschichte der alten Völker. 447 Pharisäer, die am Gottesstaate festhielten, verdrängte die Hasmonäer vom Hohenpriesterthum, führte römische Sitten und Lebensweise ein, erbaute in Jerusalem Ringschulen, ein Theater, ein großes Amphitheater, ließ aus Rom Schauspieler kommen, hielt große Festspiele. Der Hohepriester war ohne Bedeutung; nach dem hohen Rathe fragte er Nichts. Seine Ge- mahlin Mariamne, aus dem Geschlechte der Hasmonäer, ließ er hinrichten, so wie seine Schwiegermutter und seine zwei Stiefsöhne, weil die Pharisäer diesen zugethan waren. Der Römer Augustus sagte von ihm: er wolle lieber des Herodcs Schwein, als sein Anverwandter sein. Er rottete die ganzehasmonäischefamilieaus. Unter ihm ward Christus geboren; dieser Herodes veranstaltete den bcthlehemitischen Kindermord. Als er damit um- ging, seinen Sohn Antipater (aus früherer Ehe) hinrichtenzu lassen, er- krankte er. Fürchterliche Körperleiden zermarterten ihn, Würmer wuchsen in seinem Leibe; noch fürchterlicher waren seine innern Leiden, die Gewissens- bisse, die an seiner Seele nagten. Damit Jemand bei seinem Tode traure, ließ er die vornehmsten Juden im Amphitheater von Jericho zusammenbring- en, und oronete an, dieselben durch Soldaten tödten zu lassen, so bald er gestorben sei. In der gräßlichsten Verzweiflung suchte er sich selbst das Le- den zu nehmen, ohne es ausführen zu können. 5 Tage vor seinem Tode ließ er seinen Sohn Antipater hinrichten. Sein grausamer Sohn Archelaus, der 10 Jahre Regent von Judäa, Jdumäa und Samaria war, ward von den Römern wegen seiner Grausamkeit von der Regierung entfernt, und nach Gallien (Frankreich) verwiesen, und Judäa mit Jerusalem ward zu einer römischen Statthalterschaft gemacht. So ward die Weissagung Jakobs 1 Moses 49, 10 erfüllt. Des Archelaus Bruder Antipas war noch Vier- fürst in Galiläa, und sein Bruder Philippus ein Vierfürst des Landes jenseits des Jordans (Trachonitis). 70 nach Chr. beginnen die Juden in blinder Erwartung, der geweis- sagte Messias werde sie zum Siege führen, den Krieg gegen die Römer, da sie sich das heidnische Wesen nicht aneignen konnten; Titus, der Sohn des römischen Kaisers Vespasian, nahm nach verzweifelter Gegenwehr Jerusalem ein, zerstörte die Stadt, wobei er vergeblich den Tempel zu retten suchte. Bei der Belagerung der Stadt wurden die schrecklichsten Greuel begangen. Titus ließ Hunderte von Gefangenen um die Stadt her kreuzigen, um die Belagerten zu schrecken. In der Stadt mordeten die Juden, die in Parteien zerfallen waren, sich selbst. 000,000 Leichen wur- den zu den Thoren der Stadt hinausgeworfen, und in der Stadt lag cö in den Straßen und Häusern voller Todten. Die Hungersnoth darin war so groß, daß eine Mutter ihr eigenes Kind tödtete und aufaß. Viele tau- send Juden wurden als Sclaven in alle Länder verkauft. 118 nach Chr. ließ Kaiser Hadrian noch völliger zerstören, was Titus verschont hatte. 2. Nördlich vom Hindukusch wohnte um das kaspische Meer und. den Aralsee, in den Niederungen des Dsjihhun (Orus) und Sihhun (Iarartes) ein Volk, das sich als ein ursprüngliches und
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